Riedering – Christoph Vodermaier hatte Premiere: Es war seine erste Bürgerversammlung live. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause ging der Rathauschef zuerst auf die vergangenen zwei Jahre in seinem Jahresrückblick ein. Viel habe man erreicht, sei es der unbefristete Brandschutz in der Mehrzweckhalle, der Bebauungsplan Edeka, die Fertigstellung des Bebauungsplans Niedermoosen-Südwest oder der Wasserverbund Riedering-Rohrdorf.
Es fehlt nicht viel
zu 6000 Einwohnern
Auch für Johannes Lang vom Hauptamt war die Bürgerversammlung Premiere. Er stellte die Statistik vor. Mittlerweile nähere man sich mit Sieben-Meilen-Schritten der 6000er Einwohnerzahl. Alle vier Kindergärten seien voll belegt. Man müsse deshalb prüfen, ob eine Erweiterung der Betreuungsmöglichkeiten in naher Zukunft notwendig ist.
Auch Birgit Gunvar Steinbacher vom Bauamt hatte ihren ersten Auftritt in der Bürgerversammlung. Sie informierte über verschiedene Bauleitplanungen, beispielsweise in Mitterfeld, für den neuen Edeka südöstlich der Mehrzweckhalle und in Moosen Nord-West. Auch bei den Gewässern III. Ordnung habe sich einiges getan, so die Bauamtsleiterin, sei es die Sanierung des Tinninger Sees mit Quarzsand oder die Gewässerpflege an Roth- und Röthbach in Zusammenarbeit mit den GUVZ.
Aus der Kämmerei berichtete Wolfgang Eberle. Zu Beginn ging Eberle auf die anstehende Grundsteuerreform ein und zeigte auf, wo Bürger online auf der Seite des Freistaates Bayern und dem Bayern-Atlas Hilfe finden können. Zudem stellte er dar, wie man die neue Steuer selbst ausrechnen kann. Im Anschluss erläuterte der Kämmerer anhand einiger Grafiken die wichtigsten Daten des Haushaltes 2022 und gab einen finanziellen Ausblick auf die Finanzplanung bis 2025.
Axel Brück, Projektleiter Land- und Dorfentwicklung beim Amt für Ländliche Entwicklung, erläuterte die momentan anstehenden Maßnahmen in Riederings Ortsmitte – die Vermessung und Abmarkung am Salinweg in Riedering und der Ausbau der Gehwege an der Simsseestraße –, die unter seinem Vorgänger Martin Alexy 2019 ihren Anfang genommen hatten. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann die Gehwege in Riederings Ortsmitte in der Rosenheimer Straße erneuert sowie erste Flurwege ausgebaut werden.
Vodermaier listete abschließend die anstehenden Projekte auf, sei es der Neubau eines Trinkwasserbrunnens, des Feuerwehrhauses in Neukirchen und des Dorfhauses in Moosen, die Erneuerung der Abwasserpumpwerke und der Aufstellungsbeschluss für den Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan. Angedacht sei auch eine Heizzentrale für öffentliche Gebäude in Riedering, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED sei bereits beauftragt.
Bauanträge für
zwei Funkmasten
Der Mobilfunk erhitzt die Gemüter in Riedering. Konkret gibt es Bauanträge für zwei Standorte bei Oberputting und Neukirchen und eine Suchkreisanfrage im Bereich Kohlstatt. Die meisten Anfragen, die aus den Reihen der Bürger eingingen, betrafen dieses Thema. Von „das brauchen wir nicht“ bis hin zu einer Ablehnung von 5G reichten die Wortmeldungen. Vodermaier verweis hier auf die Annahme des Bürgerdialogs, den die Bürgerinitiative (BI), die sich für eine gesundheitsverträgliche Digitalisierung und ein digitales Vorsorgekonzept in der Gemeinde einsetzt, initiiert hatte. Der Gemeinderat habe Fachleute mit der Klärung der Vorhaben beauftragt. Die Bauanträge sollen in der kommenden Sitzung am morgigen Dienstag beschieden werden.