Schechen – Die Dorferneuerungen Pfaffenhofen und Hochstätt geraten ins Stocken. Weil beide Maßnahmen aus einem bayerischen Förderprogramm herausgefallen sind, hat sich die Gemeinde Schechen nun mit Hochstätt beim europäischen Förderprogramm ELER beworben.
Da pro Kommune nur je ein Zuschussantrag gestellt werden darf, muss Pfaffenhofen hintangestellt werden. Dort läuft die Dorferneuerung erst an, während sie in Hochstätt schon nahezu abgeschlossen ist.
Zwei Straßen fehlen
noch zum Abschluss
„Es handelt sich in Hochstätt rein um Straßenbau“, erinnerte Bürgermeister Stefan Adam (CSU) den Gemeinderat. In der Vergangenheit wurden in Hochstätt bereits Maßnahmen der Dorferneuerung wie der neue Dorfplatz umgesetzt. Nun steht noch der letzte Abschnitt an – die Erneuerung von Wendelstein- und Haidacherstraße. Man schaffe mit der Maßnahme nichts „Schönes“ wie einen Brunnen und liege auch in keinem spezifischen Fördergebiet. Daher hat man für den Antrag lediglich 30 von 52 möglichen Punkten bekommen. „Da ist es fraglich, ob es reicht, um ins Programm reinzukommen“, so Adam. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 1,9 Millionen Euro, zuwendungsfähig davon sind knapp 1,3 Millionen. Der beantragte Zuschuss von 80 Prozent würde sich daher auf rund eine Million Euro belaufen. Wenn die Fördermittel gewährt werden, kann frühestens im Herbst mit dem Bau begonnen werden.
Erst dann kann der Zuschussantrag für die Dorferneuerung Pfaffenhofen beantragt werden. Dort ist die Situation ähnlich: Die wichtigste vorgesehene Maßnahme bezieht sich auf die Neugestaltung des Straßenraums der ehemaligen B15, was ebenfalls wahrscheinlich nur wenige Punkte bringt, befürchtet Adam. „Wir müssen einfach abwarten, was in Hochstätt rauskommt“, so der Bürgermeister.
Lucas Rothstein (SPD/ÜW Schechen) zeigte sich mit der Situation sehr unzufrieden. „Das ist schade, dass es auf unbestimmt verschoben wird. Viele Bürger haben für die Pfaffenhofener Dorferneuerung viel Zeit investiert.“ Er schlug vor, wenigstens einige kurzfristige Maßnahmen umzusetzen, um zur Verkehrsberuhigung beizutragen.
Unterstützung bekam er von Volker Schmidt (SPD/ÜW Schechen). „Wir erwarten nicht, dass die Gemeinde die Dorferneuerung zahlt, wenn es keine Förderung gibt. Doch wir könnten zumindest über eine Zwischenlösung mit überschaubaren Kosten nachdenken.“
Die Gemeinde wurde
ausgebremst
Adam betonte, dass die Gemeinde in der Angelegenheit nichts verschlafen habe. Erst sei man gedrängt worden, schnell Anträge zu stellen – und mit Corona sei plötzlich kein Geld mehr dafür da gewesen. So sei man ausgebremst worden.
Den Vorschlag von Rothstein will man in der Gemeindeverwaltung aber aufnehmen. So soll geprüft werden, welche Einzelmaßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Pfaffenhofener Ortsdurchfahrt bereits jetzt durchgeführt werden könnten. Diese sind dann aber von möglichen Zuschüssen ausgeschlossen. Ein Beschluss war bei diesem Tagesordnungspunkt nicht vorgesehen.