Prutting – Gegen eins gab’s noch Wurstsalat oder Pommes, am frühen Nachmittag auch das nicht mehr. Die tausende Besucher beim Leistungsfrühschoppen und Lohnunternehmertreffen in Ried in der Gemeinde Prutting hatten die Festzeltküche leer gefuttert. Und auch bei den Direktvermarktern klafften Lücken im Angebot. „Eis ist aus“, hieß es mehr als einmal.
Auf den Wiesen und abgeernteten Äcker rund um die Maschinenring-Geschäftsstelle standen rund 200 landwirtschaftliche Maschinen im mehrstelligen Millionenwert, bestaunt von vier Generationen. Während die Maschinen alle aus dem Landkreis Rosenheim kamen, zog es die Gäste aus mehreren Landkreisen – neben Rosenheimer und Wasserburger Kennzeichen waren Nummernschilder aus Ebersberg, Mühldorf, Traunstein und Altötting zu sehen – nach Ried.
Rund 10000 Besucher an zwei Tagen
Etwa 10000 Besucher seien es am Sonntag und Montag gewesen, schätzt MR-Geschäftsführer Florian Hötzelsperger. Und da die „Nachbarn“, das Musikhaus Rumberger, ebenfalls Geburtstag feierten, mischten sich zwischen die bayerischen Töne auf dem Gelände auch slowenische und schweizerische Akzente und Dialekte aus ganz Deutschland. Wie viele Besucher es beim Wein- und Bierfest, organisiert von der Pruttinger Landjugend, und bei der Maschinenringparty, ausgerichtet von der Jungbauernschaft Stephanskirchen, waren, vermag Hötzelsperger gar nicht zu sagen. Aber er ist allen beteiligten Vereinen dankbar für die Unterstützung. „Ohne sie wäre es längst nicht so gut geworden“.
Die Jugend prägte vor allem am Montag das Bild. Von den Kleinsten, die vor allem staunten, bis zu den Großen, die die riesigen Maschinen schon selber fahren dürfen und fasziniert schauten, was es denn so alles an Neuheiten oder an bisher unbekanntem Zubehör und Ausstattungsvarianten gibt.
Faszinierend für alle Generationen: die Mini-Trucks, ferngesteuerte Lkw und landwirtschaftliche Maschinen, die von Tüftlern so umgebaut wurden, dass die toastergroßen Gefährte all das können, was die großen Vorbilder auch können, „selbst Ballenpressen geht“, verrät Hötzelsperger.
Nostalgie weckte das Moped-Treffen. Ungezählte alte Zündapps, Herkules, Simsons und Schwalben erfreuten vor allem die mittlere und ältere Generation.
2750 Landwirte sind Mitglied im Verbund
Mit rund 2750 Landwirten als Mitglieder, die fast 48000 Hektar Land bewirtschaften, ist der Maschinen- und Betriebshilfering Rosenheim (MR) der größte innerhalb des Kuratoriums Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfsringe e.V. (KBM) in Bayern.
Nahezu alle Festredner würdigten die Bedeutung des MR in heutiger Zeit im Hinblick auf die MR-Grundsätze zu helfen und zu sparen. Viel Lob für die Aktivitäten des Vereins bekamen die Vorsitzenden Franz Blinninger und Franz Braun sowie Geschäftsführer Florian Hötzelsperger mit ihrem jungen Team vom Landtagsabgeordneten, vom Landrat, vom KBM-Vorsitzenden, vom BBV-Obmann und vom Bürgermeister. Blinninger und Hötzelsperger waren sich in ihren Aussagen einig, dass der Grundgedanke, warum vor 60 Jahren der MR gegründet worden ist, heute aktueller denn je ist. Dazu der Vorsitzende: „Miteinander Lösungen finden, personelle Engpässe überbrücken und Kosten sparen – das sind unsere grundsätzlichen Ansinnen“.