Kiefersfelden – „Wir leben in einer sehr angespannten Zeit. Schon deshalb hat die Gemeinde besonders bei der Energiefrage eine Vorbildrolle“, mahnte Bürgermeister Hajo Gruber (UW) bei der vergangenen Gemeinderatssitzung und legte für die Einrichtungen der Gemeinde ein Maßnahmenpaket zur Energieeinsparung vor.
Maßnahmen für
das Schwimmbad
Für den Bereich des Innsola skizzierte der Betriebsleiter Fred Fertinger, dass im Bad bereits große Vorleistungen erbracht wurden. Zum Beispiel erfolgte die Installation neuer energieeffizienter Saunaöfen, die den Stromverbrauch erheblich reduzieren.
Ab 1. August erfolgte eine Reduzierung der Wassertemperatur des Schwimmbeckens und des Außenbeckens um jeweils zwei Grad. Ferner erfolgt zum 1. Oktober eine Anpassung der Saunaöffnungszeiten mit garantierten Saunatagen am Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag und angepassten Kernzeiten. Ferner soll eine Schließung von der Erdsauna und des zweiten Dampfbades erfolgen.
„Bei Bedarf könnten diese vorübergehend wieder in Betrieb gesetzt werden“, sagt Fertinger. Zudem wird die Außenbeleuchtung des Innsolas einschließlich Werbeanlagen reduziert. „Ziel muss bei allem Einsparungswillen bleiben, das Innsola offen zu halten“, sagt Bürgermeister Gruber.
Für die Heizung in gemeindlichen Gebäuden ist eine Senkung der Raumtemperatur in den Verwaltungsgebäuden auf maximal 20 Grad vorgesehen. „Dies betrifft in gleichem Maße das Rathaus, die Gemeindewerke, den Bauhof und die Tourist-Info“, so Gruber. Die Senkung der Raumtemperaturen in der Schule sowie den Kindertagesstätten soll ebenfalls auf den minimal zulässigen Wert vorgenommen werden. Der Bürgermeister betonte: „Ausgenommen ist die Kinderkrippe und alles wird in Rücksprache mit den Aufsichtsbehörden erfolgen.“
Gemeindewerksvertreter Andi Anker berichtet, dass im Bereich Straßenbeleuchtung durch konsequente Umstellung auf LED-Lampen und intelligente Lichtschaltungen in den vergangenen zehn Jahren der Stromverbrauch um 60 Prozent reduziert werden konnte. Gleichwohl soll die stromsparende Halbnachtbeleuchtung – schwächeres Licht mit 50 Prozent Stromeinsparung in der Zeit von 23 und 5 Uhr – konsequent ausgebaut werden. Ausgenommen von Halbnachtschaltungen ist die Durchfahrtstrecke, da es sich hier um eine Staatsstraße handelt. Eine Ganzabschaltung zwischen 1 und 5 Uhr wäre bei der technischen Umsetzung sehr kostenintensiv und wirft zudem Sicherheitsprobleme auf. Dieser Punkt wurde im Gemeinderatsgremium intensiv von allen Seiten und durchaus konträr diskutiert und wurde letztlich bei fünf Gegenstimmen abgelehnt.
Abschalten
wäre ein Zeichen
Gruber machte aber deutlich: „Lichtverschmutzung ist grundsätzlich ein wichtiges Thema. In dieser Ausnahmesituation wäre eine Nachtabschaltung von Gebäudebeleuchtungen daher ein deutliches Zeichen.“
Die Weihnachtsbeleuchtung wird nicht im bisher gewohnten Ausmaß betrieben werden. Schwerpunkt bleibt die Dorfstraße.
Das Gesamtpaket der Energieeinsparungen wurde mit Ausnahme der Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung einstimmig vom Gemeinderat befürwortet.