Riedering – Der ehemalige Landtagsabgeordnete Konrad Breitrainer hat in einem Gespräch in seinem Haus in Rohrdorf, am Beispiel eines Freskos von Gögging, an seinen Vater Johann erinnert. „Das Fresko unter dem Dach des Schleifer-Anwesens in Gögging ist mir besonders ans Herz gewachsen, hat es mein Vater doch in meinem Geburtsjahr 1933 geschaffen“, erzählt er.
Johann Breitrainer lebte 1889 bis 1976 in Pfaffenbichl bei Söllhuben, führte dort das Höhenschneider Anwesen als Zuerwerbslandwirtschaft und legte 1920 die Meisterprüfung als Dekorations-Malermeister ab. Früher wurde auf dem Land bei Heirat das ganze Haus renoviert. Die Vorliebe des Malermeisters galt dem Malen der Schlafzimmer, Hausgänge, Türen, Stuben und Holzdecken. An den Fassaden schuf er unzählige Luftmalereien, meist bäuerliche Tätigkeiten wie das Ackern, Eggen, Säen, Mähen, Ernten, Heuen und Einfahren.
„Mein Vater liebte es, die Außenansichten der Bauernhäuser im ländlichen Stil zu gestalten.“ Er habe barocke Ornamente an Fenstern und Außentüren gemalt, berichtet Breitrainer. Auf dem Samerberg finden sich noch Giebelfreskos. Den Pfarrhof in Höhenmoos ziere heute noch ein Heiligenfresko von ihm. „Mein Vater Johann Breitrainer malte im Jahr 1933 bei der Familie Knoll, dem Schleifer-Anwesen in Gögging in Riedering, das Fresko ‚Madonna mit Engeln‘ in Lapislazuli. Das Fresko ist heute noch so frisch und leuchtend wie am ersten Tag“, führt Konrad Breitrainer fort.
Der Grund ist, dass der Maler als Farbstoff reinen Lapislazuli verwendete, der aus dem Edelstein gewonnen wird und seine Leuchtkraft nicht verliert. Dazu befindet sich das Fresko unter einem wind- und wettergeschützten Giebel. Ein Glücksfall, dass dieses Fresko bis heute erhalten ist. Es zeigt der Nachwelt etwas von der Art, wie man damals, 1933, ein Bauernhaus im landschaftsgebundenen Stil gestaltete. 1976 starb Johann Breitrainer. hö