Stephanskirchen – Es war ein phasenweise temperamentvolles Spiel, ein zähes Ringen. Die Partie zwischen Frontdeckmäher und Mähroboter ging in die Verlängerung. Die der Frontdeckmäher letztlich für sich entscheiden konnte.
Der Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dem Antrag des Sportvereins zu, gemeinsam einen Frontdeckrasenmäher für die Rasenpflege der Fußballfelder anzuschaffen. Die in einer vorherigen Sitzung von Gerhard Scheuerer (Parteifreie) ins Spiel gebrachten Mähroboter waren damit endgültig raus.
Erste Erfolgsmeldung
von den Fußballern
Markus Zwigl, Abteilungsleiter Fußball beim SVS, bekam Rederecht und berichtete den Räten und der Verwaltung, dass die Abteilung in den vergangenen Wochen und Monaten schon mit privaten Rasenmähern gearbeitet habe. „Der Platz sieht besser aus“, so sein Fazit. Denn bisher war das Problem, dass der Mäher des Bauhofs zu schwer für den Sportplatz ist, dort zum Teil tiefe Rillen hinterlässt. Also spielen die Fußballer auf dem Kunstrasenplatz. Für Fans und Vereinsheimwirtin unbefriedigend.
Ursprünglich hatten die Fußballer einen Frontdeckmäher leasen wollen und einen Antrag gestellt, dass die Gemeinde die Rasenpflege durch die Fußballer mit 10000 Euro pro Jahr unterstützt (wir berichteten). Das aber war den Räten zu viel des Guten. Zumal sich einige erinnerten, dass ein früherer Versuch der Fußballer, sich selbst um die Pflege ihrer Spielfelder zu kümmern, fehlschlug. Antrag abgelehnt, Enttäuschung bei den Kickern groß.
Mit den als Alternative vorgeschlagenen Mährobotern kamen wiederum die Fußballer nicht zurecht. Sie hegten Zweifel ob der Stromversorgung, der Diebstahlsicherheit, der Aufsicht und der Entsorgung des Schnittgutes. Und bei der benötigten Zahl von Mährobotern sei das kaum zu finanzieren.
Die Gemeindeverwaltung übernahm den Part des Schiedsrichters, suchte die Lösung im Gespräch. Nun lag diese im Gemeinderat vor: Gemeinde und SVS teilen sich die Anschaffung eines rund 33000 Euro teuren Frontdeckrasenmähers. Diesen nutzen die Mitarbeiter des Bauhofs nicht nur auf den Fußballplätzen, sondern auch für die gemeindlichen Grünflächen.
Stephan Mayer, Fraktionschef der Parteifreien, war immer noch sauer darüber, „wie mit den Bedenken der Gemeinderäte umgegangen wurde und wird. Aber ich will das Thema nach viermal jetzt vom Tisch haben.“ Deswegen stimmte er, wie alle anderen 14 anwesenden Stimmberechtigten, der gemeinsamen Anschaffung des Mähers zu.
Gemeinde spart
vierstellige Summe
„Der ursprüngliche Antrag hätte die Gemeinde 70000 Euro gekostet“, blickte Robert Zehetmaier (Bayernpartei) zurück, „jetzt sind es rund 16500 Euro. Na, bitte: geht doch.“