Bad Feilnbach – Was für ein Angebot, was für ein Andrang: Als der 29. Bad Feilnbacher Apfelmarkt am gestrigen Freitag nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause die Tore öffnete, gab es für die zahlreichen Besucher kaum ein Halten mehr. Schon früh war das große Gelände, auf dem zahlreiche Aussteller ihre Waren feilboten gut besucht.
Gegen Mittag erreichten die Gäste aus der Landespolitik das Festgelände: Ministerpräsident Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, die den größten Markt dieser Art in Bayern offiziell eröffneten. Der Ministerpräsident veriet beim Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde, als Kind mit seinen Eltern den ersten Urlaub seines Lebens in Bad Feilnbach verbracht zu haben. Mit Blick auf das Marktgelände mit den Produkten der Aussteller sowie den bereits am ersten Tag überaus zahlreichen Besucher seien „Kraft und Lebensmut zum Feiern“ nach den schwierigen beiden Jahren zurückgekehrt und böten gleichzeitig Gelegenheit, sich mit den angebotenen Produkten auseinanderzusetzen, wie Söder zu Beginn seiner Ansprache anmerkte.
Der bayerische Landesvater mahnte zu verstärkter Wertschätzung gegenüber den Landwirten an, die „hochwertige Lebensmittel produzieren“. Ob bei biologisch oder konventionellen Erzeugnissen – deren regionale Herkunft solle wieder in den Mittelpunkt rücken. Beispielgebend für gute regionale Qualität seien kleinere Betriebe, von denen Bayern lebe. Wie Söder weiter betonte, gehören Traditionen, Lebensart und der Charme der Gesellschaft zum Bild Bayerns und der Region, die die Gäste rund um den Globus schätzten.
In ihrer Ansprache bezeichnete Michael Kaniber die Zeit des Apfelmarktes als Feiertage, an denen die Ergebnisse der Ernte des Jahres gezeigt werden und probiert werden können. Dabei würdigte die bayerische Landwirtschaftsministerin den regionalen Zusammenhalt in den beiden schwierigen Jahren der Corona-Pandemie, aus denen dennoch „hochwertige Produkte durch Fleiß der Landwirte“ hervorgingen.
Wie die Ministerin weiter anmerkte, seien Natur und Landschaft Geschenke des Himmels, der Rest mit harter Arbeit verbunden. Ins Leben gerufen wurde unter anderem ein „Streuobstpakt“. Profitieren sollen dabei Landschaft sowie nachfolgende Generationen, die sich mit ihren Produkten beschäftigten. Ferner solle der Kauf von regionalen Produkten wieder gegenüber von Billigprodukten in den Vordergrund rücken.
Sie ließen sich die Schmankerl aus heimischer Produktion schmecken – und das Angebot war reichlich. Ob ungespritzte Bad Feilnbacher Äpfel, Honig, Marmeladen, Käse, Steckerl- und Räucherfisch, frisch gebackenes Brot, Obstler, Liköre, Säfte, Most oder auch die selbstgebackenen Kuchen und Schmalznudeln, es war für jeden Geschmack etwas dabei.
Handwerkskünste aus dem Bereich der Holzverarbeitung, Weberei und Metallverarbeitung sowie sonstige Kunstwerke fehlen im Angebot ebenso wenig wie beispielsweise Schafwollprodukte, Textiles, Keramik, Malereien und vieles mehr. Informatives aus Handwerk und Gewerbe bietet vor Ort der Gewerbeverband Bad Feilnbach. Informationen über „Obst und Garten“ liefern unter anderem Sachbearbeiter und Fachberater aus dem Landratsamt sowie Gartenbauverbänden.
Markttreiben auf dem Festgelände ist noch heute, Samstag, und morgen, Sonntag, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Das Gastronomiezelt ist jeweils bis 22 Uhr geöffnet. Von erwachsenen Besuchern wird ein Unkostenbeitrag von jeweils drei Euro erhoben. Kinder bis zum zwölften Lebensjahr sind frei. In der Musikantenalm der Musikkapelle Bad Feilnbach steigt heute Abend die „Après Markt Party“ mit „Wastl & Band“.