Bad Endorf – Mit dem Fahrrad zum Bahnhof und von dort mit dem Zug nach Prien oder München – die Marktgemeinde Bad Endorf möchte, zusammen mit der Deutschen Bahn, neue, hochwertige Fahrradständer im Zuge der „Bike+Ride-Offensive“ auf dem Bahnhofareal aufstellen. Die Deutsche Bahn möchte damit die „klimafreundliche Kombination aus Fahrrad und Bahn noch attraktiver“ machen. Deutschlandweit schuf die Bahn in den vergangenen Jahren rund 48700 Fahrradstellplätze. Nun soll auch Bad Endorf Stellplätze bekommen.
Bereits seit einigen
Jahren Thema
„Das Thema beschäftigt uns bereits seit 2020“, sagt Bürgermeister Alois Loferer (CSU). Im Winter 2021 wurde die Idee diskutiert, die Fahrradständer in dem Bereich der drei Robinien aufzustellen. Dazu hätten aber die Bäume gefällt werden müssen. Kurzerhand hat die Gemeinde im März die drei Robinien adoptiert. Und so begann die Standortsuche von Neuem.
„Die Fahrradständer sollen parallel zu den Flügelbauten, die sich rechts und links vom Hauptgebäude erstrecken, entstehen“, erklärt Loferer. Der dortige Bereich werde derzeit eh nicht genutzt. Ganz wichtig sei der Abstand zwischen den Fahrradständern und den bestehenden Gebäuden. „Wir wollen keine dunklen Schluchten“, sagt der Rathauschef. Der Bahnhof sei ein empfindliches Areal, dort sei immer etwas los, und man wolle keine dunklen Ecken erzeugen.
Wie die Fahrradständer dann genau aussehen, kann noch nicht gesagt werden. Loferer spricht derzeit von „Boxen“, die eine Höhe von 2,60 Meter haben, in denen die Möglichkeit besteht hochwertige Fahrräder, wie zum Beispiel E-Bikes, sicher anzuschließen. Bei diesen vorgefertigten „Boxen“ werde darauf geachtet, dass entsprechende Ständer verwendet werden, die keine acht ins Rad machen.
Die Deutsche Bahn bietet im Zuge der „Bike+Ride-Offensive“ verschiedene Radständermodule an: So wurden zum Beispiel in Prien im September sogenannte Doppelstockparker realisiert. Dort können Fahrräder auf Laufschienen übereinander abgestellt werden. Ein Dach schützt vor Witterungseinflüssen. Eine andere Option verbaute die Deutsche Bahn in der Gemeinde Westerstetten in Baden-Württenberg. Dort entstand eine Sammelschließanlage. Das ist ein geschlossener Kasten, der blickdurchlässig ist. In ihm können Fahrradstellplätze vorab gebucht werden. Der Zugang erfolgt dort mit einem Pin.
Wann die neuen Fahrradständer aufgebaut werden, könne laut Loferer derzeit noch nicht gesagt werden. Den ersten Schritt in Richtung Umsetzung ist der Marktgemeinderat in einer vergangenen Sitzung gegangen. Das Gremium stimmte für einen Gestattungsvertrag mit der Deutschen Bahn. Damit kann die Verwaltung das entsprechende Areal für den „Bike and Ride“ Parkplatz mietkostenfrei nutzen. „Die Fahrradständer werden von der Deutschen Bahn zur Verfügung gestellt. Die Verwaltung zahlt zehn Prozent von den Anschaffungskosten“, erklärt Geschäftsführer Martin Mühlnickel. Die Unterhaltung der Fahrradständer übernehme dann der örtliche Bauhof. Dazu gehöre auch, stehengelassende Räder regelmäßig zu entfernen.
Wesentlich für
eine Verkehrswende
Der Bahnhof ist nicht der einzige Ort in Bad Endorf, der neue Fahrradständer bekommen soll. „Wir planen auch Anlehnbügel beim Kindergarten“, sagt der Rathauschef. Dort hätten dann auch Fahrräder mit einem Kinderanhänger Platz. „Gute Fahrradstellplätze zu schaffen, ist ein wesentlicher Teil der Verkehrswende“, sagt Loferer abschließend. „Ich hoffe, dass damit das eine oder andere Auto in der Garage stehen bleibt.“