Nahversorger soll kein „Klotz“ werden

von Redaktion

Gemeinderat Schechen lässt nur ein Satteldach im neuen Bebauungsplan zu

Schechen – Er soll nicht nur die Nahversorgung im Ort sicherstellen, sondern auch schön aussehen: Das wünschen sich die Gemeinderäte von ihrem neuen Einkaufsmarkt. An der Rosenheimer Straße, wo sich derzeit noch der Sportplatz befindet, soll ein Nahversorgungszentrum mit Edeka, Getränkemarkt und Apotheke angesiedelt werden.

Beschleunigtes Verfahren angestrebt

Für das Areal wird nun ein Bebauungsplan aufgestellt. „Wir haben eine gute Lösung gefunden, das zu beschleunigen“, berichtete Bürgermeister Stefan Adam (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Das Areal für den Nahversorger ganz im Norden wurde von der Gesamtfläche, die rund 30000 Quadratmeter umfasst, abgekoppelt. Die Planungen für diesen etwa 7700 Quadratmeter großen Teil können nun zügig vorangetrieben werden. Bei den südlich angrenzenden Flächen für den Naturkindergarten sowie ein Gewerbe- und Wohngebiet steht man dagegen noch ziemlich am Anfang.

Der Teilbereich für den Nahversorger erhält die Bebauungsplan-Bezeichnung „An der Rosenheimer Straße – Teil 1, Nahversorgung“. Weil er im Innenbereich liegt, brauche es keine Änderung des Flächennutzungsplanes. Der könne im Zuge der Berichtigung angepasst werden kann, so Bauamtsleiter Karl-Heinz Salzborn. Eine Umweltprüfung ist nicht nötig.

Die Eckpunkte des Bebauungsplanentwurfes stellte Stadtplaner und Landschaftsarchitekt Hermann Heigl aus Bogen vor. Zur Erschließung wolle man die vorhandene Straße nutzen. Sie soll auf sieben Meter ausgebaut werden. 66 Parkplätze werden geschaffen. Für die Gebäude wurde eine maximale Höhe von acht Metern festgesetzt. Entweder ein Flachdach oder ein Pultdach soll erlaubt sein. Zulässig sind für den Vollsortimenter eine Verkaufsfläche von maximal 1200 Quadratmetern, für den Getränkemarkt eine Fläche von 400 Quadratmetern und für die Apotheke 250 Quadratmeter. Der vorhandene Geh- und Radweg bleibt bestehen.

Das Gelände soll auf Parkplatz-Niveau geebnet werden – dafür sind aufseiten der Straße eine Stützmauer und in Richtung Süden eine Aufschüttung nötig. „Da braucht es aber eine extreme Auffüllung“, merkte Gemeinderatsmitglied Josef Weber (CSU) an. Zum Sportplatz hin falle das Gelände sicher zwei Meter ab.

Außerdem kritisierte er die festgesetzten Dachformen. Das wäre ein richtiger „Klotz“ – besonders, wenn auch eine aufgesetzte Photovoltaikanlage installiert werde. Es gebe allerdings schöne Edeka mit Satteldach. Da ließen sich Solarpaneele auch ansprechender anbringen. Er betonte, dass man sich mitten in der Ortschaft befinde. Da sollte man bereits bei den Festsetzungen steuern, dass nichts „hingeklatscht“ werde.

Stefan Brüchmann (Parteifreie Bürger) fragte nach möglichem Lärm durch den Anlieferverkehr. Immerhin sei man nah an der Wohnbebauung. Es gebe festgelegte Emissionskontingente, die einzuhalten seien, betonte Planer Heigl.

Fassade aus Holz
und aufgelockert

Adam erklärte, dass man sich in der nächsten Sitzung eine 3D-Ansicht des Vorhabens zeigen lassen wolle. Dabei könne man auch die Höhenlage des Geländes begutachten. Er stimmte zu, dass die Neubauten gefällig sein sollten. Daher regte er auch an, eine Festsetzung zur Fassade zu ergänzen. Sie soll mit Holz gestaltet und aufgelockert gegliedert sein. Einstimmig beschloss das Gremium den Bebauungsplanentwurf mit den Ergänzungen. Festgesetzt wurden eine Holzfassade, eine aufliegende Fotovoltaikanlage und verpflichtend ein Satteldach statt eines Flach- oder Pultdaches.

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