„Bussi Schorschi“ will Strom erzeugen

von Redaktion

In Zeiten von Gasknappheit wird die Frage nach erneuerbaren Energien immer dringender. Georg Weiß, bekannt als „Bussi Schorschi“ aus Schechen, möchte nun zwei Freiflächen-Fotovoltaikanlagen betreiben. Doch Verwaltung und Gemeinderat haben ein paar Vorbehalte.

Schechen – Erneuerbare Energie ja, Brummen nein: So lässt sich die Diskussion im Schechener Gemeinderat hinsichtlich eines Antrags auf zwei Freiflächen-Fotovoltaikanlagen zusammenfassen. Auslöser war die Anfrage des Gemeindebürgers Georg Weiß, eine solche Anlage bei Gigling nördlich von Hochstätt und eine am Steinbrückweg in Pfaffenhofen zu bauen.

Bauleitverfahren
als Grundlage

Die entsprechenden Flächen werden derzeit für den Baumschulbetrieb des Antragstellers genutzt. Beide umfassen rund 40000 Quadratmeter. Weiß plant, sie jeweils etwa zur Hälfte zu überbauen. Genauere Hintergründe zu dem Projekt wollte Weiß auf Anfrage des OVBs noch nicht bekannt geben.

Da sich die Flächen im Außenbereich befinden, müsste die Schechener Verwaltung zunächst ein Bauleitplanverfahren durchführen. Dabei müssten der Flächennutzungsplan sowie der Bebauungsplan geändert werden. Ein städtebaulicher Vertrag, der unter anderem die Übernahme der Planungskosten durch den Antragssteller vorsieht, wäre dafür abzuschließen.

„Wir wollen ja die Energiewende“, betonte Bürgermeister Stefan Adam (CSU). Er befürchte aber, dass sich der Antragssteller mit dem Vorhaben übernehme. Sein Vorschlag deswegen, Weiß soll es zunächst mit einer Anlage versuchen. Den Standort in Gigling, in der Nähe von Hart, fand der Bürgermeister ideal, da er etwas versteckt sei. In Pfaffenhofen sei es noch möglich, dass sich der Ort in Richtung des vorgesehenen Areals nach Norden entwickle.

Elisabeth Grabmaier (CSU) würde solche Freiflächen-Fotovoltaikanlagen lieber an sogenannten „bevorzugten Flächen“ sehen. Dazu gehören zum Beispiel Areale neben Bahnlinien oder Autobahnen. An einem solchen Standort, an der Bahnstrecke bei Hochstätt, realisiert derzeit ein anderer Betreiber zusammen mit der Firma Scherzl-Biotop GbR einen Solarenergiepark. Grabmaier begründete ihren Einwand, dass man sich in Pfaffenhofen zu nah an der Wohnbebauung befinde. „Denn so eine Anlage brummt ganz schön“, sagte sie.

Das bestätigte auch Martin Rinser (Parteifreie Bürger), der sich zudem eine dichte Eingrünung einer solchen Anlage wünschte. Bürgermeister Adam erklärte, dass dies sicher ein Thema werde. Grundsätzlich, so betonte der Rathauschef, sei das Verfahren genauso wie bei dem Solarpark der Firma Scherzl. Es würden im weiteren Verlauf noch diverse Pläne zu dem Vorhaben vorgelegt werden müssen.

Josef Weber (CSU) zeigte sich überrascht, dass von einer Freiflächen-Fotovoltaikanlage ein Geräuschpegel ausgehe. „Wir müssen klären, wie das mit dem Brummen ist“, betonte er. Ansonsten könne er sich das Vorhaben gut vorstellen. Auch Volker Schmidt (SPD/ÜW) sah das so. Es müsse „bewohnerverträglich“ umgesetzt werden.

Beschlussfassung
wurde vertagt

Aber man dürfe nicht nur von der Energiewende sprechen, sondern solle sie ermöglichen. „Nur verhindern, das können wir uns gesellschaftlich nicht mehr leisten“, meinte er. Das Gremium einigte sich, zunächst „das mit dem Brummen“ zu klären. Daher wurde ein Beschluss vertagt.

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