Gefährlicher Grenzübergang für Radler

von Redaktion

Mangels Verkehrsunfällen sieht Landratsamt aber keinen Handlungsbedarf an Tiroler Straße

Oberaudorf – Die Oberaudorfer Gemeinderäte Benno Fürbeck und Stefan Hirnböck (beide FWO) stellten im Juni erfolgreich einen Antrag im Gemeinderat, um die Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer entlang der Tiroler Straße zwischen Ortsausgang Oberaudorf bis einschließlich Grenzübergang Oberaudorf zu verbessern. Besonders großen Gefahren seien Fahrradfahrer mit Kinderanhänger beim Queren der Tiroler Straße und bei der Innüberquerung an der Grenze ausgesetzt. Vonseiten der Bevölkerung hätten die beiden Gemeinderäte Zuspruch für ihre Initiative bekommen. Häufig hörten sie den Satz: „Da gehört wirklich was gemacht.“

Gemeinsame
Planung mit Tirol

So sieht es auch Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt (FWO). Er bemühte sich deshalb um einen Ortstermin mit den zuständigen Stellen des Landratsamts Rosenheim und des Landes Tirol. Bernhardt sagte nach der Besichtigung vor Ort: „Ich hatte den Eindruck, dass sich alle Teilnehmer einig waren, dass die Verkehrssituation im Umfeld der Innbrücke verbessert werden muss.“ Jürgen Wegscheider von der Tiroler Landesregierung hatte die Idee, eine grenzübergreifende Planung durch ein Ingenieurbüro vornehmen zu lassen. Etwas zurückhaltender zeigten sich die Behörden auf bayerischer Seite. Das staatliche Bauamt und die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamtes Rosenheim ließen über ihre Pressestelle mitteilen: „Unfälle mit Radfahrern sind in diesem Bereich nicht vorhanden. Damit gibt es keinen zwingend erforderlichen Grund für eine Veränderung.“

Kein Grund für den Oberaudorfer Bürgermeister, das Vorhaben aufzugeben: „Die Gemeinde sieht ausreichend Platz auf der Brücke für separate Fahrradspuren, da die historisch gewachsene mittlere Fahrspur nach Wegfall der Grenzen nicht mehr gebraucht wird.“ Die Fahrradspuren wären kostengünstig zu erstellen.

Auch das Argument des Landratsamtes Rosenheim, es bestünde mangels Verkehrsunfällen kein Handlungsbedarf, kann er nicht nachvollziehen. Die Nutzung von Fahrrädern müsse durch „attraktive und vor allem sichere Fahrradverbindungswege“ vorangetrieben werden. Hier sieht Bernhardt sich vom politischen Willen der Bayerischen Staatsregierung unterstützt: „Auch muss nicht immer erst ein tragischer Unfall passieren, damit sich etwas bewegt.“

Finanzmittel aus Leader-Fördertopf

Der Oberaudorfer Bürgermeister sieht noch eine weitere Möglichkeit, den verantwortlichen Behörden das Projekt und die Finanzierung schmackhafter zu machen. „Es ist nicht auszuschließen, dass man auf länderübergreifende Mittel aus dem Leader-Fördertopf zugreifen könnte“, sagt er. Es könne eine attraktive Möglichkeit für alle Beteiligten sein, das Zukunftsprojekt „Grenzüberschreitende Radwege“ um ein attraktives Segment zu erweitern. „Ich denke, das auch von dieser Seite anzupacken, würde sich lohnen.“

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