Bad Feilnbach – Sie ist vollendet und sehr schön geworden, die Hauskapelle an der Tregleralm. Am Samstag, 12. November, wird Bad Feilnbachs Pfarrer Ernst Kögler sie mit göttlichem Segen versehen und auf den Namen des heiligen Josef taufen. Beginn ist mittags um 13.30 Uhr. Den würdigen Rahmen gestaltet unter anderem die Liedertafel Bad Feilnbach. Anschließend ist geselliges Beisammensein in der Tregleralm angesagt. Für Unterhaltung sorgen die Musiker von „Quintett & Moar“.
Den Segen spendet
Pfarrer Ernst Kögler
Mit dem Bauwerk ging für Franz Miesgang aus Brannenburg ein langer Herzenswunsch in Erfüllung. Die kleine Kapelle widmete der 74-jährige Erbauer dem 2019 verstorbenen Josef Eder, der in Bad Feilnbacher Kreisen auch als „Ederkramer“ bekannt und durch sein Engagement in der dörflichen Gemeinschaft geschätzt war. Dieser Ederkramer liebte die auf 951 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Almwirtschaft und war zu seinen Lebzeiten auch deren großartiger Gönner.
Großen Rückhalt, Zuspruch, Aufmunterung und tatkräftige Unterstützung erfuhr der Bauherr Franz Miesgang durch den Familienverband mit Tochter Tanja, Schwiegersohn Markus Millauer (Neffe von Josef Eder) sowie Enkeltochter Annalena. Als ebenso wertvoll wertete der ehemalige Verwaltungsangestellte (Sachgebiet Tiefbau im Landratsamt Rosenheim) die Unterstützung zahlreicher Freunde, unter anderem vom Stammtisch „Tregleralm“, sowie durch Firmen mit Material, Rat und Tat.
Somit ist ein Werk entstanden, das viele Besuchern der Almwirtschaft nach einer Wanderung auf Anhieb zum Verweilen animiert. Schlicht gehalten, mit Mauern aus Beton, in Holz gefasste Dachkonstruktion, sowie Kupferdach mit Zwiebelturm steht sie an einem Ort, der mit Blick ins Rosenheimer Stammbeckenmoor, Inntal und auf das malerische Bergpanorama nach Osten die Schönheit der Landschaft zeigt.
Ebenso einfach und schnörkellos, aber einladend, präsentiert sich der Innenraum mit Gewölbe, Altar, Bänken und einem Kreuz mit geschnitztem Herrgott aus der Werkstatt von Hermann Schwippl. Von dem Künstler aus Waldkraiburg stammt auch die links vom Kreuz angeordnete Figur des heiligen Christophorus. Auf der rechten Seite befindet sich die Muttergottes mit dem Jesuskind, das Franz Richter, ein Freund und Gönner der Wirtsleute, stiftete.
Glasfenster sind eine
Leihgabe
Einen Blickfang bilden auch die beiden bunten Glasfenster, welche das Bistum Passau auf Initiative von Domkapitular Gerhard Auer, einem Cousin von Franz Miesgang, als Leihgabe zur Verfügung stellte (zur Erklärung: Bistümer dürfen keine Stiftungen und Verkäufe tätigen). Linksseitig gibt das Sonnenlicht die Darstellung des Namenspatrons, dem heiligen Josef mit dem Jesukind, vor allem in den Vormittagsstunden die bunten Farben in Richtung Altar und Innenraum frei. In den Abendstunden übernimmt das rechtsseitige Fenster mit der heiligen Magdalena die Aufgabe, das Innere der Kapelle bunt zu färben. Eine Augenweide sind die Schnitzereien eines befreundeten Künstlers an den Eichentüren: auf der linken Seite mit dem heiligen Josef und auf der rechten Seite mit dem heiligen Franz-Xaver (Namenspatron von Miesgang). Auch die Bänke im Inneren sind mit Schnitzereien verziert.