Der Brauch des Leonhardiritts wird in Nußdorf seit 1776 gepflegt. Ein besonderer Feiertag der Landwirte, an dem sie mit ihren Pferden zur Kirche St. Leonhard reiten, um sie dort segnen zu lassen. Schließlich waren sie einst auf ihre Pferde als Helfer bei der schweren Arbeit angewiesen. Nach einer Zwangspause in den 60er- bis 90er-Jahren, als es im Inntal nicht mehr genug Pferde gab, belebte 1992 der Trachtenverein Alpenrose Nußdorf die Tradition neu. Corona zwang vergangenes Jahr zur Pause. In diesem Jahr kamen mehr als 1500 Besucher ins Heubergdorf. Den Segen spendete Pfarrer Christoph Rudolph (rechtes Bild). „Wie’s Wetter an Leonhardi ist, bleibt’s bis Weihnachten gewiss“, lautet eine Bauernregel. Bei Sonnenschein stellten sich rund 180 Rösser, Ponys und zahlreiche kunstvoll geschmückte Kutschen nebst Reiter und Lenker an der St.-Leonhards-Kirche zum Leonhardiritt ein – darunter auch Nußdorfs Bürgermeisterin Susanne Grandauer (siehe linkes Bild) Herausgeputzt waren nicht nur die Reiter, auch die Pferde waren mit schmucken Brustgeschirr oder geflochtener Mähne eine Augenweide.
Foto /Text Steffenhagen