Ein neuer Vorstand ist gefunden

von Redaktion

Florian Hofstätter führt Krieger- und Soldatenverein in Rott – Auflösung abgewendet

Rott – Ein neuer Vorstand wurde für den Krieger- und Soldatenverein in Rott gefunden. Monatelang schien der Verein von der Auflösung bedroht. Kein Kandidat stand für den Vereinsvorsitz bereit. Doch nun gibt es eine gute Nachricht: Es wurde ein neuer Vorstand mit Florian Hofstätter, Alois Wieser-Baumgartner und Anton Elsässer gefunden. Die Mitglieder atmen auf: Im 151. Jahr des Bestehens ist nun klar: Der Verein kann weiterleben.

Wahlen fallen
einstimmig aus

Letztes Jahr sah es noch ganz anders aus. Den Verein plagten Nachwuchssorgen. Die Vorstandsmitglieder waren inzwischen alle um die 70 Jahre alt, sie könnten nicht mehr ewig weitermachen, hieß es.

Bei der letztjährigen Jahreshauptversammlung stand auch der Punkt Neuwahlen im Zentrum des Geschehens. Doch es fand sich keiner bereit, das Amt zu übernehmen. Die 1871 gegründete Veteranengemeinschaft drohte die Auflösung oder die Angliederung an einen Verein in der Nachbarschaft. Allen blieb nur ein Jahr, sich nach neuen Kandidaten umzuschauen, so lange erklärte sich der Vorstand bereit, den Verein kommissarisch weiter zu führen. Parallel dazu suchten sie nach neuen Kandidaten. Und sie waren erfolgreich. Zum ersten Vorsitzenden wurde nun Florian Hofstätter gewählt. Schon sein Vater war einmal der Vorsitzende des Vereins. Der bisherige Amtsinhaber Gerhard Stadler übernahm nun den Posten des Zweiten Vorstandes. Er will die neue Vorstandschaft nach seinen ganzen Kräften unterstützen. Der Wirtssohn von Feldkirchen Alois Wieser-Baumgartner übernimmt von Richard Hiltner die Kasse. Anton Elsässer löst Hans Kohlbeck ab, der dieses Amt schon seit 44 Jahren macht. Bürgermeister Daniel Wendrock führte die Wahl mit dem Zweiten Bürgermeister Alfred Zimpel durch.

Bei den einzelnen Wahlgängen gab es nur jeweils einen Vorschlag, es gab keine Gegenkandidaten und jede Wahl fiel einstimmig aus. So groß war die Freude, dass sich die Gewählten dazu bereitfanden. Den Ersten Fähnrich macht Sebastian Zeller. Der Zweite Fähnrich Karl Elsässer ist über 70 Jahre alt. Er macht aber weiter, solange er kann, versprach er. Trotzdem hoffe er auf Ablösung, so war zu hören. Die Fahne zu tragen und dabei große Strecken zurückzulegen werde ihm langsam zu beschwerlich.

Noch sind nicht alle Posten gefunden. Es fehlen immer noch vier Fahnenbegleiter. Dies wird die Aufgabe des neuen Vorstandes werden. Bürgermeister Daniel Wendrock freute sich, dass der Verein weiter bestehen kann. Der Krieg rücke immer näher heran. Er sieht die Politiker kritisch, die einen Krieg herbeireden.

Hans Hinterlochner berichtete von den Tätigkeiten der Reservisten, ihren Schießübungen und ihrer Teilnahme an vielen Turnieren im In- und Ausland. Vor allem im Ausland seien sie eine gern gesehene Mannschaft. Nur im Inland komme es schon mal vor, dass die Reservisten beschimpft würden.

Reservisten
werden beschimpft

Kreisobmann Pius Grab von der Interessengemeinschaft der Krieger- und Veteranenvereine betonte, es habe noch nie so viel Kriegsgeschrei wie jetzt gegeben. Vor allem seien es diejenigen, die vor 20 Jahren die Soldaten als Mörder beschimpften, die jetzt am lautesten rufen.

Der Jahreshauptversammlung ging eine Feier zum Verlöbnis der Mutter Gottes von Feldkirchen voran. Sie findet seit 1873 mit nur wenigen Ausnahmen alljährlich am ersten Sonntag im November statt.

Die Feier wurde begleitet von den Fahnenabordnungen der Feuerwehr und des Trachtenvereins und musikalisch von der Rotter Blasmusik. Den feierlichen Gottesdienst leitete Prälat Günther Lipok. Nach dem Kirchenbesuch wurde an dem Kriegerdenkmal aller Verstorbenen und Opfer gedacht.

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