Rott – Die alte Bücherei in Rott ist kaum wiederzuerkennen: Vom gläsernen Durchgang zwischen Gemeinde und Kirche betritt man nun modern eingerichtete Räume, die von neuen Lampen in heimeliges Licht getaucht werden. Und was hier so schön beleuchtet wird, kann sich wirklich sehen lassen, denn die meisten Medien sind klatschneu. 1700 Bücher und Zeitschriften, 20 Spiele und exakt 41 Tonies warten auf interessierte Besucher, die sich alles ausleihen können.
Am ersten Adventssonntag, 27. November, öffnet die modernisierte Bücherei ihre Pforten für jedermann. Dann kann von 14 bis 17 Uhr reingeschnuppert werden in Bilderbücher, Liebesromane, Krimis, Kochbücher, historische Abhandlungen, Reiseberichte und vieles mehr.
15 engagierte
Ehrenamtliche
Theresa Springer (32) freut sich riesig auf diesen Tag. Sie leitet das große Team der Ehrenamtlichen, die diese Neueröffnung erst möglich machen. 13 Frauen und zwei Männer haben jede Menge Leidenschaft, Energie und Zeit in dieses Projekt gesteckt. Zum Glück, denn eine Weile sah es so aus, als würde die alte Rotter Bücherei verwaisen, nachdem ihre langjährige Bibliotheksleiterin Agnes Ständer ihr Amt niederlegte. Sie hatte sich sehnlichst gewünscht, dass ein geeigneter Nachfolger für sie gefunden würde. Dass daraus gleich 15 engagierte Nachfolger wurden, konnte im vorigen Jahr noch niemand ahnen.
Theresa Springer hörte in der Kirche den Aufruf, dass Ehrenamtliche für die Bücherei gesucht würden. „Ich habe selbst als Kind jeden Sonntag nach der Kirche die Bücherei besucht“, erinnert sie sich. Sie musste deshalb nicht lange nachdenken, sondern meldete sich als eine freiwillige Helferin für die neue Bücherei. Inzwischen hat die engagierte Gruppe ein sechsköpfiges Leitungsteam gewählt, das Theresa Springer anführt.
„Ich war ehrlich gesagt skeptisch am Anfang, ob sich engagierte Menschen für dieses Projekt zusammentun würden“, gesteht Verwaltungsleiter Christian Staber. Die Kirchenverwaltung sei aber nun hocherfreut, dass es nicht nur eine Anfangseuphorie war, sondern echte Leidenschaft für dieses Projekt, für das Gemeinde, Pfarrei, Michaelsbund und einige lokale Unternehmen gemeinsam 50000 Euro aufbrachten.
„Die Qualität ist erste Sahne“, freute er sich bei einem Vorab-Besuch in den neuen Räumen. „In der Größe wird man nichts Vergleichbares in der Umgebung finden.“
Dekan Klaus Vogl stimmt ihm zu: „Die Trägerschaft liegt zwar bei der Pfarrei, aber die Bücherei ist nicht auf geistige Literatur beschränkt, wie man hier sieht. Es gibt geistige und geistliche Nahrung“, beschreibt der Pfarrer. „Und kein Buch in diesem wohl sortierten, aktuellen Sortiment ist älter als zwei bis drei Jahre“, freut er sich.
Bürgermeister Daniel Wendrock wünscht sich für die alten Klosterräume, die der Gemeinde gehören und seit vielen Jahren unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden, dass sie zu einem inspirierenden Ort der Begegnung werden. „Hier könnten auch Lesungen oder kleine Konzerte stattfinden“. Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun. „Man glaubt ja nicht, wie viel arbeit noch hinter den Kulissen zu tun ist“, beschreibt die Teamleiterin.
Wichtige Infos
auf der Webseite
Wer vorher schon mal Kontakt zur Rotter Bücherei aufnehmen möchte, kann das bereits online tun. Über www.rotter-buecherei.de bekommt man – etwa zum Leseausweis – viele weitere Informationen.