Stephanskirchen – Mitten in der Nacht ging die Erstmeldung vom Brand ein: Um 2.31 Uhr hieß es ausrücken für die Feuerwehr Stephanskirchen. Ein Nebengebäude einer Zimmerei in der Schömeringer Straße brannte. „Es waren ungefähr 140 Mann im Einsatz“, sagt Kommandant Florian Beck. Dreimal habe er nachalarmieren müssen.
Dreimal
nachalarmiert
„Ich habe viele Atemschutzgeräteträger gebraucht.“ Das sind Personen, die ein Atemschutzgerät tragen und damit arbeiten können. Die Geräte verhindern, dass reizende oder giftige Stoffe in Augen oder Atemwege und somit in den Blutkreislauf gelangen.
„Es war eine hohe Rauchentwicklung“, sagt Beck. Nur die ausgebildeten Atemschutzgeräteträger hätten den Brand löschen können. „Das war wichtig, und deshalb habe ich immer mehr Leute gebraucht. Es hat nicht an der Manpower und am Löschwasser gefehlt. Das hat alles super gepasst.“ Doch das Gebäude sei sehr kompliziert zu löschen gewesen, da es sich um eine Zimmerei handelt.
Die Flammen hätten auf die Zwischendecke und deren Isolierung übergegriffen, was die Löschung erheblich erschwert habe. „Das war das Gefährliche, das unter Kontrolle zu bringen“, sagt Beck. Von 2.31 bis 6.30 Uhr habe es gedauert, den Brand zu löschen. Nach den vier Stunden Löscharbeit hätten einige Feuerwehrler noch bis Mittag Brandwache gehalten. So sollte vermieden werden, dass das Gebäude noch einmal zu brennen anfängt. „Da lernt man aus vergangenen Einsätzen – nicht, dass wir alle heimfahren und dann müssen wir nochmal kommen“, sagt der Kommandant. Es handele sich dabei um ein normales Vorgehen.
Laut einer Pressemitteilung der Polizei fuhren mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizeiinspektion Rosenheim gleichzeitig mit der Feuerwehr an den Einsatzort. „Die Feuerwehr konnte den Brand an dem Nebengebäude rasch löschen, angrenzende Wohngebäude waren nicht betroffen“, heißt es in der Meldung.
Bei zwei Polizisten gab es Beck zufolge einen Verdacht auf Rauchgasvergiftung. Sonst sei niemand verletzt. Laut Robert Maurer, Sprecher der Polizeiinspektion Rosenheim, mussten die beiden Beamten am Sonntag kurzfristig ins Krankenhaus. Sie hatten wohl etwas viel Rauch abbekommen und es musste geklärt werden, ob es schon eine Rauchgasvergiftung sei. War es nicht, beide waren am Montag wieder im Dienst.
Der Sachschaden könne derzeit nicht beziffert werden, werde aber erheblich ausfallen, hieß es aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums. Der Kriminaldauerdienst (KDD) übernahm die Untersuchungen zur Brandursache für die Kripo Rosenheim. Aussagen zur Brandursache könnten bisher nicht getroffen werden. Das bestätigt auch Kommandant Beck: „Die Kripo sucht nach der Brandursache, die ist noch immer nicht klar.“ Dass die Polizei bei einem Gebäudebrand ermittelt, sei allerdings normal. Der Inhaber der Zimmerei war nicht zu erreichen. Eine Mitarbeiterin teilte jedoch mit, dass Kriminalpolizisten vor Ort seien.
„Sehr gute
Zusammenarbeit“
Florian Beck dankt den sechs Feuerwehren vom Schloßberg, Ziegelberg, aus Leonhardspfunzen, Riedering, Prutting und Rosenheim für die „sehr gute Zusammenarbeit.“ Bei einer so großen Zimmerei könne ein Brand viel schlimmer ausgehen. Die Feuerwehren hätten verhindert, dass der Brand auf andere Gebäude überspringt. Das Wohnhaus sei direkt nebenan und zur Zimmerei gehöre noch eine Halle.
Paula L. Trautmann