Samerberg setzt auf Klimafreundlichkeit

von Redaktion

Steigende Übernachtungen und erneuerbare Energien sind Thema bei Bürgerversammlung

Samerberg – Bürgermeister Georg Huber streifte in seinem Jahresrück- und -ausblick zahlreiche Punkte aus dem heuer 8,7 Millionen Euro schweren Haushalt: Darunter waren die Einleitung zahlreicher Bebauungsplanänderungen, die Erschließung und das Regenrückhaltebecken in Hundham, die Trinkwasserversorgung („eine kostenintensive Pflichtaufgabe der Gemeinde“) und die Errichtung eines neuen Brunnens in der Filze. Dazu kommen die Beteiligung am Abwasserzweckverband und die interkommunale Zusammenarbeit sowie die Fortsetzung des Glasfaserausbaus.

Ausbau der
Kinderbetreuung

Der neue Kindergarten – von den Gesamtkosten in Höhe von 5,3 Millionen Euro wurden 2,3 Millionen Euro gefördert – werde gut angenommen. Man sei für den Start der Ganztagesbetreuung 2026 gut aufgestellt, so Huber. Für Grundschulkinder gebe es seit Herbst neu eine Bläserklasse.

Von der guten Betreuung leitete Huber zur Sicherheit und dem ÖPNV über: Sein Wunsch sei ein sicherer Geh- und Radweg. Zur Verkehrswende gehörten aber auch ein Umdenken in der Bevölkerung sowie ein guter, kundenfreundlicher ÖPNV mit besseren Tarifen, besserer Taktung und sinnvoller Infrastruktur, und die MVV-Erweiterung. Die Rosi komme gut an, freute sich Huber, auch wenn den gemeindlichen Ausgaben von 350000 Euro im ersten halben Jahr nur 70000 Euro Einnahmen gegenüberstanden. Weitere Themen waren dann der Samerberg als klimafreundliche Gemeinde. Samerberg habe sich zum Ziel gesetzt, möglichst viel des benötigten Stroms selbst zu erzeugen. „Dank zahlreicher PV-Anlagen und der Samerberger E-Genossenschaft ist der Anteil der erneuerbaren Energie im Gemeindegebiet recht hoch und liegt im Durchschnitt bei über 75 Prozent.“ Der Energiemonitor der Bayernwerke informiere im Viertelstundentakt über die aktuellen Erzeugungs- und Verbrauchswerte. Bei der Baukultur wolle man sich noch stärker den Themen räumliche Entwicklung, Tourismus, Klimaschutz, Wohnen und soziale Infrastruktur widmen. Die Berufung von Andreas Köppl zum Baukulturbeauftragten und die Entwicklung eines Gemeindeleitbilds, gemeinsam mit der Ideenwerkstatt nonconform, interessierten Bürgern und dem Gemeinderat, sei ein erster Schritt gewesen. Nun gelte es: „Wir müssen dran bleiben. Gemeinsam, aktiv und zukunftsgerichtet.“

In dem Zusammenhang wies Huber auf die Einzigartigkeit des Samerberger Gebiets hin: „Gut 40 Hektar Biotopfläche, die vom Landschaftspflegeverband jährlich auf dem Samerberg gepflegt werden, 90 Einzelflächen, gesetzlich geschützte Biotope mit zahlreichen Arten der Roten Liste, rund acht Hektar entfallen auf Almen, der Rest Streuwiesen und Hangquellmoore.“

Zum geplanten Brenner-Nordzulauf merkte der Rathauschef an, dass „der Dialog mit der Bahn zäh… und der Protest gegen den Brenner-Nordzulauf ungebrochen hoch“ sind, dass aber letztendlich der Bundestag darüber entscheide.

Aus der Tourist-Info gab es Erfreuliches zu vermelden. Die Übernachtungszahlen zeigen stabil nach oben: Von gut 29000 Übernachtungen (2015) über 35000 (2021) hin zu knapp 39700 Übernachtungen bislang in diesem Jahr. Die Gemeinde und alle Beteiligten hätten hier auch viel bewegt: Sei es der instagram account, die neue Loipenbeschilderung, die sanierten Schwimmbäder Naturbad und Roßholzen, der Landwirtschaftsweg, das ehrenamtliche Engagement des Wanderwegewarts Michael Irger, der Frühlingsmarkt, das Maibaumaufstellen, der kulinarische Herbst oder der Adventsbasar und der Dorfadvent.

Bei der sich abschließenden Fragerunde gab es nur drei Wortmeldungen. Xaver Stadler forderte eine Verbesserung des Ebenwegs, Ecke Feichteckstraße. Hierzu sagte Huber, dass die Finanzierung noch zu besprechen sei, und wies im gleichen Atemzug auf die sehr komplexe Rechtslage hin.

Langwierige
Straßensperre

Hans Schober merkte an, dass die Straßensperrung bei Hundham (inzwischen abgeschlossen) viel zu lange gedauert habe. Huber bedauerte dies und verwies auf die Aussagen der Baufirma, die stets gesagt habe: „Das war nicht anders zu machen.“

Stefan Stadler meldete sich zu Wort. Er suche Gewerbegrund für seine Firma. Huber konnte zwar nichts Konkretes versprechen, sagte aber: „An der Gemeinde soll es nicht scheitern.“

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