Obing – Sie stehen vor einer neuen Herausforderung, die Aktiven von „Junge Leute helfen“. Nicht nur, dass am Balkan die Armut wegen rasanter Inflation immer schlimmer wird. Dieses Jahr sind auch noch Zehntausende Ukraine-Flüchtlinge mitzuversorgen.
Zum 31. Mal formieren sich kirchliche Gruppen aus 130 Pfarreien zwischen Inn und Salzach, um auf dem Balkan eine inflationsbedingt stark zunehmende Armut zu lindern.
Ukraine-Flüchtlinge
in der Ostslowakei
Am morgigen Samstag, 3. Dezember, werden Hilfspakete angenommen und weitere Lkws starten. Erstmals auch in die Ostslowakei, wo nach Mitteilung des Vereins 80000 Flüchtlinge aus der Ukraine von der Caritas versorgt werden. Sie leben in Notunterkünften, meist Frauen mit Kindern sowie alte Menschen. „Wir spüren hier jeden Angriff in Form von neuen Flüchtlingswellen und was werden die Menschen im Winter ohne Strom, Heizung und Lebensmittel machen?“, so Petra Tomasiakova.
Die Einkommen auf dem Balkan sind sehr niedrig, die Menschen verdienen laut „Junge Leute helfen“ nur zwischen zehn und 20 Prozent des deutschen Durchschnitts. Wenn sie denn Arbeit haben. „Ein regelmäßiges Essen am Tag ist Luxus“, berichtet Caritas-Direktor Pfarrer Mirko Simic für Bosnien. Die Armenküche der Franziskaner in Zagreb, „Essen auf Rädern“ durch die Caritas auf öffentlichen Plätzen von Sarajevo sowie die Suppenküchen in Prishtina, im albanischen Rrëshen und slowakischen Prešov versorgen täglich je etwa 1500 Bedürftige. Tendenz steigend, denn nun reihen sich laut Hubert Zeltsperger, Cheforganisator und Vorsitzender von „Junge Leute helfen“ aus Obing, ganze Familien verarmt ein. Die Helfer vor Ort leisten mit den Paketen aus dem Chiemgau erste materielle Hilfe und betreuen die sozial Schwachen psychologisch. Auch 2022 ist es laut Zeltsperger gelungen, jede Woche Hilfstransporte mit insgesamt 1000 Paletten Lebensmitteln und 22000 Kisten Sachspenden zu überbringen. Die Menschen auf dem Land benötigen Gewächshäuser und Vieh, um aus ihren Gärten als Selbstversorger zu produzieren. Durch direkte Spenden in Höhe von über 30000 Euro für das Projekt „Der gute Hirte“ konnten Kühe, Schweine, Schafe, Hühner und Saatgut existenzsichernd gegeben werden. 25 Studentinnen in Albanien erhielten durch deutsche Paten ein Stipendium, denn Bildung sei immer noch die sicherste Investition gegen Armut. „Jetzt ist es wichtig, die Selbsthilfe kontinuierlich weiter zu befähigen“ benennen die Vorsitzenden Hubert Zeltsperger und Pfarrer Ludwig Westermeier die Ziele der beteiligten 130 Pfarreien. Vorrangig benötigt werden Grundnahrungsmittel wie Zucker, Speiseöl, Mehl, Nudeln, Reis oder Babynahrung, die im Großhandel günstig gekauft werden. Sachspenden in Form von Kleidung jeder Art, Spielzeug, Windeln sowie Baby- und Kindersachen, möglichst in Bananenkisten verpackt, können morgen, Samstag, an 130 Sammelstellen abgegeben werden. Diese Hilfe funktioniere laut Zeltsperger aber nur, wenn Beiträge zu den Transportkosten geleistet werden und so hoffen an den Abgabeorten Spendenschweinchen auf Fütterung.
Pfarrämter erteilen
Auskunft
Auskünfte erteilen alle Pfarrämter sowie die Ortsverantwortlichen der Gemeinden. Informationen sowie alle 130 Abgabeorte sind auf der Internetseite www.junge-leute-helfen.de zu finden. Die Abgabeorte im Rosenheimer Umland: Amerang, Aschau im Chiemgau, Bad Endorf, Bad Feilnbach, Bernau, Brannenburg/ Degerndorf, Eggstätt, Evenhausen, Frasdorf, Griesstätt, Halfing, Höslwang, Kolbermoor, Nußdorf am Inn, Obing, Pittenhart, Prien, Prutting, Raubling, Riedering, Rimsting, Rohrdorf, Rott, Samerberg, Schonstett, Schwabering, Söchtenau, Stephanskirchen, Tattenhausen, Vogtareuth.