Bad Aibling/Großkarolinenfeld – Große Trauer in Hub bei Großkarolinenfeld, aber auch in Ellmosen bei Bad Aibling: Der Landwirt Georg Resch aus Hub, bekannt als „Steffl Opa“, der jahrzehntelang in der Kirche St. Margareta in Ellmosen bei Bad Aibling die Orgel gespielt hatte, ist am 14. Dezember im Alter von 88 Jahren gestorben. Familie, Freunde und Weggefährten nahmen am Mittwoch, 21. Dezember 2022, an seiner alten musikalischen Wirkungsstätte von „Schorsch“, wie er liebevoll von seinen Freunden genannt wurde, Abschied.
65 Jahre lang spielte
Resch die Orgel
Geboren und aufgewachsen auf dem familieneigenen Hof in Hub, überredete der damalige Kaplan Krieger den musikalisch begabten Ministranten Georg Resch, die Orgel in der Kirche zu spielen. Da der Kaplan sofort das außergewöhnliche Talent des Heranwachsenden erkannte, schickte er den damals 17-Jährigen zu einem Kurs für Organisten nach München. Eine Ausbildung, die sich für die Kirchengemeinden lohnen sollte: 65 Jahre lang spielte Resch bei den kirchlichen Festen in Ellmosen die Orgel. Aber auch andere Pfarrgemeinden, wie die in Thann bei Großkarolinenfeld, kamen in den Genuss seines musikalischen Talents. Erst zum Jahreswechsel 2015/2016 wurde Resch von Pfarrer Georg Neumaier, der dem Großkarolinenfelder unter anderem eine Dankesurkunde des Erzbischöflichen Ordinariats überreichte, seitens der Kirchengemeinde verabschiedet. Dabei hatte Resch, der 1961 seine Frau Anna heiratete und mit ihr die Kinder Georg, Stefan und Gertraud großzog, noch viele andere Talente, wie seine Tochter erzählt. „Mein Vater war ein sehr lustiger Mann, der gerne Witze erzählt hat“, erinnert sich die Großkarolinenfelderin. Auch für kleine, humorige Aufführungen sei er immer zu haben gewesen. „Aufgrund seiner schlaksigen Erscheinung war Karl Valentin eine seiner Paraderollen.“ Angetan hatte es ihm auch der Sport – wenn auch eher als Beobachter von der Couch aus. „Sportmoderator wäre auch ein guter Beruf für ihn gewesen“, sagt Tochter Gertraud und lacht. „Egal ob Motorsport, Skispringen oder die Erfolge von Boris Becker, bei denen er sogar Tränen in den Augen hatte – er hat sich unzählige Sportübertragungen im TV angesehen. Manche sogar mehrmals.“ Und einmal hat er sogar als Sportler einen unvergesslichen Erfolg erzielt: Im Jahr 1968 hatte der Großkarolinenfelder, der Mitglied des Schachclubs Bad Aibling war, bei einem Turnier den sowjetischen Schach-Großmeister Tigran Petrosjan herausgefordert und gegen den damals amtierenden Weltmeister ein Remis erkämpft. Eine Geschichte, „die er immer wieder gerne erzählt hat“, wie sich seine Tochter noch heute erinnert. Ein schwerer Schicksalsschlag ereilte Resch dann im Jahr 2007, als seine geliebte Frau Anna starb, die ihm, wie Gertraud Resch-Becke betonte, „immer den Rücken freigehalten hatte“. Halt fand der Witwer bei seiner großen Familie, die mit den Jahren um sieben Enkel und zwei Urenkel angewachsen ist. „Die Zeit mit seiner Familie hat ihm immer viel bedeutet“, erinnert sich Resch-Becke. In den vergangenen Monaten habe die körperliche Kraft ihres Vaters dann aber immer weiter nachgelassen, sodass er in einem Pflegeheim betreut werden musste und schließlich am 14. Dezember 2022 starb.
Familie und Freunde nahmen am Mittwoch, 21. Dezember 2022, um 10 Uhr in der Kirche St. Margareta in Ellmosen Abschied von Georg „Schorsch“ Resch. Die Beerdigung fand im Anschluss an den Seelengottesdienst statt.Mathias Weinzierl