Steinbach wird gebändigt

von Redaktion

Deiche stehen schon – Bauabschnitt 2 macht Fortschritte

Nußdorf – „Am Steinbach ist nicht nur der Ausbau des Hochwasserschutzes notwendig geworden, sondern es wird auch die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) umgesetzt, weil der ökologische Zustand des Steinbachs auch nicht den Erfordernissen entsprach“, erklärte Josef Hamberger, Projektleiter beim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim.

Abflussquerschnitt
ausgeweitet

Der Bauabschnitt 1 ist mittlerweile umgesetzt. Hier wurde der Deich auf der orografisch rechten Seite des Bachs zurückverlegt.

Die Brücke „Am Inn“ galt bislang als Nadelöhr im Abfluss des Steinbachs. Hier wurde, so Hamberger, der Abflussquerschnitt auf acht Meter ausgeweitet und die Bachsohle vertieft. Dadurch erhöht sich nun die Durchlaufmenge auf rund 75 Kubikmeter pro Sekunde.

Außerdem konnten wasserbauliche Maßnahmen auf einer Ausbaulänge von 580 Metern umgesetzt werden. Dafür waren 20000 Tonnen Wasserbausteine notwendig. Die Herstellungskosten liegen für diesen Abschnitt bei rund 1,4 Millionen Euro und somit im geplanten Kostenrahmen. „Sollte es jetzt zu einem hundertjährlichen Hochwasser kommen, dann ist das Wohngebiet Am Steinbach/Mitterweidach bereits geschützt“, sagt Susanne Grandauer.

In Fortsetzung der Baustufe 1 ist eine Querschnittsaufweitung der Profile geplant und der Steinbach wurde ausgebaggert. So kann eventuelles Treibgut nicht mehr an der Brücke hängenbleiben.

Noch vor dem Winter wurde bereits mit dem Bauabschnitt 2 begonnen. Dieser betrifft die Herstellung der Schutzlinie Nord, einschließlich Gewässerausbau und Umsetzung der WRRL-Maßnahmen. Das betroffene Gebiet liegt zwischen der Brücke am Seilenauweg und der höher gelegenen Fußgängerbrücke. „Im Bereich der nördlichen Schutzlinie ist das alte Bachbett recht hoch und die bestehende Deichkrone zum Teil abgesenkt. Das ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass vor vielen Jahrhunderten der Bach hier geradeaus verlaufen ist und dann durch den Menschen in seinem Verlauf korrigiert wurde. Diesem ‚eingebauten Knick‘ müssen wir Rechnung tragen, indem wir den nördlichen Deich stabilisieren und auf das Schutzniveau anheben“, sagte Sepp Hamberger. Dafür wird der Deich zurückverlegt und im Norden um 70 Zentimeter und im Süden um 15 Zentimeter angehoben. Dabei sollen nach Möglichkeit die südlichen Gehölzstrukturen erhalten bleiben.

„Naherholungsgebiet
gewinnt an Wert“

Die Sohle des Baches auf wird elf Meter verbreitert und auf rund 55 Zentimeter vertieft. Eine Erweiterung des nördlichen Fußwegs ist wegen Platzmangel nicht vorgesehen. „Mit diesen Baumaßnahmen gewinnt der Steinbach auch als Naherholungsgebiet deutlich an Wert“, freut sich Sepp Hamberger.

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