Brannenburg – „Das war schon lästig, dass da in den vergangenen zwei Monaten kaum ein Durchkommen war”, sagt Kaspar Gasteiger, Gastwirt der Schlipfgrubalm. Bis vor Kurzem versperrte eine Baustelle den Hauptweg von Brannenburg zur Gaststätte. Gut 40 Meter hinter der Hörndlbrücke war, zumindest für jegliche Fahrzeuge, kein Durchkommen. „Ab dort war es nur noch zu Fuß zu schaffen”, meint Gasteiger.
Niederschläge bringen
Hang ins Rutschen
Grund für die Barriere war ein Hangsturz, der sich rund 50 Meter entlang des Wanderweges erstreckte: „Vom 2. auf 3. Oktober kam es während der intensiven Niederschläge zu Böschungseinbrüchen oberhalb des Weges“, berichtet Marius Benner, Forstdirektor beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim (AELF). Der Regen sei dabei wohl so massiv gewesen, dass der vorhandene Steinsatz, der die Böschung sichern sollte, überschoben wurde. Die Folge: Der Hang löste sich und überschüttete den Weg zur Alm.
Rund zwei Monate, bis Mitte Dezember, waren die Arbeiter damit beschäftigt, den Abschnitt anschließend wieder befahrbar zu machen und abzusichern. Dabei lief scheinbar alles ohne große Komplikationen ab: „Der Hang wurde dauerhaft mittels Bodenvernagelung und Vernetzung mit Hochleistungsdrahtgeflecht gesichert“, sagt Benner.
Nicht nur für die Almwirte ist der Weg somit wieder frei. „Auch unsere Gäste können endlich wieder ohne Probleme zu uns kommen”, sagt Gasteiger erleichtert. Er habe an der Anzahl der Wanderer und Radler schon gemerkt, dass es nicht mehr so einfach war, die Baustelle zu passieren. Im Vergleich zu den Besuchern, die normalerweise um diese Jahreszeit auf die Alm wandern, haben laut Gasteiger schon etwas weniger den Gasthof erreicht. Nachdem der Pfad nun wieder problemlos passierbar ist, sei es für ihn nun auch wieder deutlich einfacher, Transporte von und nach Brannenburg zu organisieren. Denn vorher mussten laut Gasteiger alle Lebensmittel und benötigte Geräte umständlich zu Fuß um die Baustelle herumgetragen werden.
Rodeln wieder
möglich
Pünktlich zum traditionellen Verkauf des Rindfleisches kurz vor Weihnachten war der Weg bereits wieder frei. „Im Winter wird der Weg am Kirchbach außerdem auch gerne zum Rodeln genutzt”, meint der Wirt. Die Schlipfgrubalm werde daher bis auf wenige Tage im Jahr ganzjährig bewirtschaftet.
Angst vor weiteren Hangstürzen muss man laut dem Forstdirektor des AELF nicht haben. „Da der Böschungsfuß zusätzlich mit einem Steinsatz gesichert wurde, sind weitere Stürze an dieser Stelle höchst unwahrscheinlich”, beruhigt Marius Benner. Grundsätzlich könnten solche Hangbewegungen in der Gegend allerdings durchaus häufiger vorkommen. Denn die Baustelle liegt laut Benner in der Geologischen Zone des sogenannten Rhenodanubischen Flyschs. Diese Flyschzone bedeutet laut dem bayerischen Landesamt für Umwelt, dass die vorhandene Schicht überwiegend aus Ton und Sandstein besteht, die nicht gut zusammengehalten werden. Laut Brenner werden solche Gebiete daher überwiegend als Gefahrenzone bewertet.
Für einen freien und sicheren Weg zum Rodeln, Wandern und Radfahren ist nach den abgeschlossenen Arbeiten aber erst einmal wieder gesorgt.