Aschau/Chiemgau/Höhenmoos – „Der Herr verleihe Ihnen noch viele schöne und gesegnete Jahre“. Diese Wünsche erhielt der Zweite Vorsitzende des Helferkreises für die Diözese Ternopil-Ukraine und Altbürgermeister von Rohrdorf, Fritz Tischner per Post zu seinem 80. Geburtstag vom Erzbischof der Erzdiözese Ternopil-Zboriv/Ukraine, Vasyl Semenyuk. Die Vorsitzende des Helferkreises Katharina Schmid sprach zu Tischner: „Wir bedanken uns für all unsere Mitglieder, Freunde und Gönner bei Fritz Tischner für sein außerordentliches Bemühen und seinen unermüdlichen Einsatz für die Menschen in der Westukraine.“
Ehrenkrug der
Gemeinde
Bereits beim ersten Chorbesuch aus der Ukraine 1996 überreichte Tischner, damals Bürgermeister von Rohrdorf, bei einem Konzert der Seminaristen aus Ternopil in der Rohrdorfer Pfarrkirche den Ehrenkrug der Gemeinde, zusammen mit einer Geldspende, an den damaligen Regens des Priesterseminars in Ternopil, Vasyl Semenyuk. Die Besuche aus der Ukraine waren damals mit behördlichen Hürden versehen. Eine offizielle Einladung war über das Landratsamt Rosenheim auszustellen. In Kiew wurde dann entschieden, ob die Einladungen aus Deutschland durch die Seminaristen angenommen werden kann. Die Einladenden – also der Helferkreis in Höhenmoos – hatten Nachweise zu erbringen, dass sich die Gastgeber einen Besuch finanziell leisten konnten und die Voraussetzungen für die Unterbringung der Gäste gegeben waren. Tischner kam als Bürgermeister diesen Anträgen nach und erstellte jeweils ohne Zögern Bestätigungen.
Bei der Einweihung des Marien-Wallfahrtsortes Zarvanytsja in der Westukraine im Jahr 2000 war Tischner mit weiteren Vertretern der Gemeinde und des Helferkreises bei den mehrtägigen Feierlichkeiten anwesend. Mehr als eine Million Menschen kamen als Wallfahrer zu diesem Ereignis.
In nur zwei Jahren Bauzeit wurde der inzwischen größte Wallfahrtsort der Ukraine fertiggestellt. Rund zwei Millionen Menschen besuchten danach jährlich den Ort. Doch dann kamen Corona und der Krieg. Die Zahl der Wallfahrer brach ein.
Als Zeichen der Freundschaft spendeten die Gemeinde Rohrdorf und der Helferkreis als Patengeschenk die große Glocke für den Kampanile der Kirche in Zarvanytsja. Die notwendigen 12000 Mark dafür kamen von der Gemeinde Rohrdorf, ergänzt durch Spenden.
2002 besuchte Tischner mit einer Delegation der Gemeinde Rohrdorf die Weihe von Regens Vasyl Semenyuk zum Bischof der Erzdiözese Ternopil-Zboriv in der Basilika von Ternopil. Viele weitere Besuche folgten.
Die finanzielle Lage der Diözese Ternopil verbesserte sich mit der engen Partnerschaft nach Südostoberbayern und zum Helferkreis deutlich.
Im Raum Ternopil entstanden Arbeitsplätze, nicht nur für kirchliche Vertreter, auch für die Bevölkerung. Bei den Neuwahlen des Helferkreises 2012 übernahm Tischner das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden.
Krieg fordert
Helfer heraus
Spezielle Herausforderungen brachte der Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 für den Helferkreis. Die gute Kenntnis des Landes ermöglichte, rasch und unbürokratisch Hilfsgüter zu sammeln und nach Ternopil zu bringen. Dort übernahmen Helfer aus der Diözese die Verteilung.
Laut Schmid übernahm Tischner „weite Fahrten, um Aggregate und sonstige dringend benötigte Dinge einzukaufen.“