Oberaudorf – „Ich gebe zu, dass ich am Anfang skeptisch war“, räumte Rupert Nagl von der Skischule „Top on Snow“ ein, änderte seine Meinung aber grundlegend, als am Freitag der Praxistest auf der Kunststoffmattenbahn am Hocheck zeigte, was in dem System steckt.
Planungssicherheit
und Kinderfreuden
„Die Kinder haben richtig Spaß, das Konzept funktioniert super und wir von der Skischule haben ab sofort konstante Bedingungen und perfekte Planungssicherheit“, sagt Nagl. So viel Lob erhielt die Mattenskianlage, die für rund 80000 Euro auf dem Kinderland-Hang Hocheck entstanden ist (wir berichteten).
Die Grundidee ist einfach und bewährt: 20 Zentimeter kleine Kunststoffsegmente werden wie ein Puzzle beliebig großflächig zusammengesteckt und auf einem geeigneten Gelände aufgelegt. Wolfgang Schmidt (CEO) von der örtlich ansässigen Firma Skitrax ist ein glühender Verfechter des Firmenproduktes: „Damit wird alpines Skifahren und Snowboarden ganzjährig möglich. Die Kunststoffteile sind aus umweltfreundlichem Material, unkompliziert zu handhaben und kostengünstig.“ Dabei handelt es sich um ein durch und durch regionales Produkt: „Hier entwickelt und in Bayern produziert.“ Davon ließ sich auch Hannes Rechenauer, Geschäftsführer der Hocheck-Bergbahn, überzeugen. So entstand am Hang des Kinderland Hocheck eine Kunststoffmattenpiste mit rund 800 Quadratmetern Fläche, die zukünftig jeweils ab Oktober den zuverlässigen Betrieb der Kinderskischule garantiert. Rechenauer: „Nun gibt es kein Gezitter mehr, ob Skikurse stattfinden können oder nicht.“ Er sieht in der Anlage eine ideale Ergänzung zum Skibetrieb Hocheck bei dringend erforderlicher Planungssicherheit.
„Schon beste
Praxiserfahrungen“
Leiter Alpin Stefan Hirnböck vom WSV Oberaudorf zeigte sich ebenfalls begeistert: „Wir haben mit diesem Material schon beste Praxiserfahrungen gemacht.“ Seit 14 Jahren ist die Sprungschanze am Luegsteinsee mit diesen Matten belegt. Als Vision bezeichnete er zudem die Idee, am Hocheck links neben dem Idealhang eine rund 1500 Quadratmeter große Kunststoffskipiste anzulegen. Das ist jedoch noch Zukunftsmusik.
Bald umsetzen will man hingegen eine Ergänzung der Kinderlandanlage mit einem kleinen Wellenpistenbereich. Rechenauer resümiert: „Wir sehen uns mit dieser Neuerung für die Zukunft gut gerüstet.“