Nußdorf – In der vergangenen Gemeinderatssitzung stellte Nußdorfs Bürgermeisterin Susanne Grandauer (CSU/FWG) den Haushaltsplan für das Jahr 2023 vor, „der geordnete Verhältnisse aufweist“, wie Grandauer erklärte. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde Nußdorf, die aktuell 2663 Einwohner zählt, wird in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr leicht verringert werden und 1605 Euro betragen. Allerdings verfügt die Gemeinde mit rund 2,5 Millionen Euro aber auch über ein gutes Rücklagenpolster.
Altenheim im
Besitz der Gemeinde
Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde das ehemalige Altenpflegeheim St. Benedikt inklusive des 2600 Quadratmeter großen Grundstücks für 2,95 Millionen Euro erworben. „Gut angelegtes Geld“, stellte die Bürgermeisterin fest, denn die Gemeinde plant, das Areal künftig für soziale Zwecke und systemrelevantes Wohnen zu nutzen.
Nachdem die Betriebserlaubnis für ein Altenpflegeheim erloschen war, interessierte sich kein weiterer Betreiber mehr für diese ehemalige Pflegeeinrichtung, sodass der Weg auch für eine andere Nutzung frei war und der Gemeinderat den Erwerb beschließen konnte.
Die weitere Entwicklung der Rücklagen hängt nun ganz entscheidend von den künftigen Investitionen ab. „Es wird darauf geachtet, dass ein gewisser Bodensatz an Rücklagen stehen bleibt um bei etwaigen ungeplanten Ereignissen reagieren zu können“, versicherte Grandauer.
Aufgrund der Erhöhung der Kreisumlage um einen Prozentpunkt sind nunmehr circa 107000 Euro mehr an den Landkreis Rosenheim abzuführen. In den Vorjahren musste Nußdorf noch rund 1,5 Millionen Euro an den Kreis abführen.
„Ein viel zu hoch angesetzter Betrag, denn wir haben Aufgaben übernommen, um die sich eigentlich der Landkreis hätte kümmern müssen“, sagte die Rathauschefin. Trotz der zahlreichen Einwendungen der Landkreisbürgermeister im Kreistag habe dieser aber die Erhöhung schließlich final beschlossen.
Die Personalkosten werden sich um circa 130000 Euro erhöhen. Dies ist einer geplanten Tariferhöhung geschuldet, sowie einer notwendigen Personalaufstockung in einigen Bereichen. In den Unterhaltskosten Abwasseranlagen sind die notwendigen Kanalspülungen mit rund 130000 Euro enthalten. Auch die Aufwendungen im Verwaltungshaushalt für den Kindergarten mit Krippe werden im kommenden Jahr um 30000 Euro auf 715800 Euro steigen. Hingegen werden beim Unterhalt der Gemeindestraßen sich die geplanten Kosten um 100000 Euro auf 50000 Euro reduzieren. Als größte Ausgaben des Vermögenshaushaltes schlägt die Heizungserneuerung in der Schule mit 125000 Euro, die Hangsicherung Sapplwand im Mühltal mit einer Restzahlung von 100000 Euro, der Umbau des Leichenhauses sowie der Hochwasserschutz Steinbach mit 135000 Euro zu Buche. Zu den wiederkehrenden Positionen gehören der Ausbau der Wasserversorgung mit 276000 Euro und die planmäßige Tilgung von Krediten mit 153000 Euro.
Dem gegenüber werden Zuschüsse in Höhe von 62500 Euro für die Heizungsanlage der Grundschule, 71000 Euro für die Hangsicherung der Sapplwand und eine Restzahlung von 57000 Euro für den Bau der Steinbachbrücke im Mühltal (Sapplbrücke) erwartet. Die Zuführung zum Verwaltungshaushalt ist mit 389100 Euro geplant. Dazu wurde im Finanzplan für die Jahre 2024 bis 2026 für die einhergehende Kreditaufnahme eine jährliche Tilgung von 200000 Euro angesetzt.
Der voraussichtliche „Überschuss“ aus dem Vorjahr in Höhe von rund 600000 Euro wurde im Anfangsbestand des Planjahres dargestellt.
Die Gewerbesteuer mit 1,4 Millionen Euro wird neben der Einkommensteuer mit zwei Millionen Euro die bedeutendste Einnahmequelle im Verwaltungshaushalt, der mit 6370100 Euro veranschlagt wird. Der Kassenkredit in Höhe von 300000 Euro wurde weder im Jahr 2021, noch im Jahr 2022 in Anspruch genommen.
Kassenkredit
wird nicht benötigt
Die Gewerbesteuerumlage wird auf nunmehr 200000 Euro geschätzt und liegt mit 20000 Euro zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Anteil für die Gemeinde aus der Einkommensteuer wird leicht um 150000 Euro auf nunmehr zwei Millionen Euro und die Schlüsselzuweisungen um rund 20000 Euro auf 131000 Euro steigen. In den Unterhaltskosten Abwasseranlagen sind die notwendigen Kanalspülungen mit circa 130000 Euro enthalten.
Die vorgeschriebene Zuführung vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt in Höhe der Tilgungen kann in voller Höhe erbracht werden. Kreditaufnahmen sind keine geplant. Finanzplan und Haushaltsplan wurden einstimmig vom Gemeinderat beschlossen.