18-Hektar-Wohngebiet kann kommen

von Redaktion

Baupläne „Am Heimfeld“ finden mit nur kleinen Änderungen Zustimmung

Oberaudorf – Die Zeit, um sich zu den Plänen des Oberaudorfer Gemeinderates zu äußern, ist zum Ende des Jahres 2022 verstrichen. Von insgesamt 42 öffentlichen Stellen gaben acht ihre Stellungnahmen ab, die nun in der Gemeinderatssitzung ausgiebig diskutiert wurden. Für Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt war dabei die wichtigste Erkenntnis: „Im Großen und Ganzen gibt es keine kritischen Stellen, die einen Bau verhindern würden.”

Solaranlagen auf den
Dachflächen

So hat vor allem die laut Bernhardt wichtigste Stelle, die Landesplanung Bayern, keine Einwände gehabt und hält die Pläne für das Heimfeld für „sehr gelungen”. Das bedeutet, dass die Einzel- und Doppelhäuser sowie der Bereich für soziales Wohnen wohl bald auf der 18 Hektar großen Fläche gebaut werden können. 

Denn die restlichen Rückmeldungen für das Projekt an der Bad-Trißl-Straße seien lediglich kleinere Einschränkungen, die gemäß des Bürgermeisters standardmäßig vorkommen. So hatte die Bauleitplanung des Rosenheimer Landratsamtes einige Anmerkungen bezüglich der Solarnutzung, des Dachüberstandes, der Wohnflächenbegrenzung und der Pflanzgebote. Nach der Diskussion im Gemeinderat wird der Plan dementsprechend so abgeändert, dass nun auf allen Dachflächen Solaranlagen gebaut werden können. Das war aufgrund der bisherigen Formulierung im Bebauungsplan laut Landratsamt nicht möglich. Zusätzlich wird die vorgegebene Baumanzahl mehr als verdoppelt.

Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Rosenheim macht sich zudem Sorgen um den Artenschutz. „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich hier Lebensräume streng geschützter Tierarten (insbesondere Fledermäuse und Reptilien) oder europäischer Vogelarten befinden“, heißt es in der Stellungnahme.

Eine Bodenfreiheit von 15 Zentimetern sowie große Glasflächen sollten dementsprechend vermieden werden. Zudem soll die geplante Begrünung am Rand von drei auf fünf Meter erhöht werden.

Auch hier zeigte sich der Gemeinderat in der Abwägung kompromissbereit. Eine mit geeigneten Mustern bedruckte Glasfläche soll die Gefahr für Vögel minimieren. Kleintieren sollen außerdem genügend Querungsmöglichkeiten geboten werden und auch die Umrandung auf der Ostseite wird auf 4,5 Meter erhöht. 

Die Regierung von Oberbayern sieht in ihrem Statement zum Heimfeld eine „flächensparende Siedlungsentwicklung”. Da die Behörde davon ausgeht, dass die Einwohnerzahl jährlich um 0,2 Prozent zunimmt, hält sie die rund 60 Wohneinheiten für nachvollziehbar. 

Die Mobilfunkanbieter Telekom und Vodafone teilten dagegen ihre Sorgen mit, dass die bestehenden Telekommunikationslinien beschädigt werden könnten. Speziell die Telekom wies darauf hin, einen eventuellen Ausbau ihres Netzes einzustellen, falls der Neubau „Am Heimfeld“ diesem im Weg stehe. Einen Grund, den Bebauungsplan deshalb zu ändern, sah der Gemeinderat jedoch einstimmig nicht. „Solche standardisierten Rückmeldungen bekommen wir bei nahezu jedem Bauprojekt”, sagt der Rathauschef.  

Baubeginn schon
Ende 2023 möglich

Nachdem die benötigten Änderungen eingearbeitet sind, steht den Wohnungen „Am Heimfeld“ wohl kaum mehr etwas im Wege.

„Die Bauleitplanung soll bis zum Anfang des zweiten Quartals abgeschlossen sein”, meint Bernhardt. Wenn das Gelände dann mit Strom- und Wasserversorgung erschlossen wurde, könne die Bauphase wahrscheinlich Ende des Jahres beginnen. 

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