Wasserqualität muss sich bis 2027 deutlich verbessern

von Redaktion

Gemeinderat Frasdorf plant weiteres Vorgehen zur Simsseereinhaltung – Güteklasse bisher nur „mäßig“

Frasdorf – „Die ökologische Qualität des Simssees ist bisher nur „mäßig“, bis 2027 muss sie nach der geltenden Wasserrahmenrichtlinie das Prädikat „Gut“ erreichen“. Edeltraud Wissinger vom Büro Ecozept stellte dem Frasdorfer Gemeinderat die ersten Ergebnisse des Simsseeschutzprojekts vor. Seit den ersten Maßnahmen von 2010 sei bereits eine positive Entwicklung erkennbar: Der See ist stabil. Ohne die bisher durchgeführten Maßnahmen wäre die ökologische Qualität deutlich schlechter.

Maßnahmen zeigen
positive Wirkung

Der Frasdorfer Gemeinderat beschloss im Vorjahr einstimmig, sich am „Schutzprojekt Simssee“ zu beteiligen. Die Firma Ecozept entwickelte dazu ein Konzept für die Beratung der drei beteiligten Gemeinden Frasdorf, Prien und Rimsting sowie der betroffenen Landwirte im Wassereinzugsgebiet des Simssees. Die Kostenbeteiligung für die Gemeinde Frasdorf für das Jahr 2022 war mit 5200 Euro veranschlagt, tatsächlich abgerechnet wurden 3733 Euro. Der Gemeinderat war sich einig, das Projekt auch kommendes Jahr zu fördern.

Seit 2003 tragen die fünf direkten Simssee-Anrainer- Gemeinden Söchtenau, Riedering, Prutting, Bad Endorf und Stephanskirchen auf freiwilliger Basis das Simsseeschutzprojekt mit dem Ziel, die Verbesserung der Wasserqualität in Zusammenarbeit mit den Landwirten herbeizuführen. Die bisher umgesetzten Maßnahmen führten nach Analysen des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim zu einer mäßigen Wasserqualität des Simssees. Die Hauptursachen dafür sind der Eintrag von Phosphor und Stickstoff von den landwirtschaftlichen Flächen in den flachen See ohne große Zu- und Abflüsse. Vor allem der Maisanbau und das organische Düngen haben einen großen Einfluss auf den Gewässereintrag und die Wasserqualität.

Der Simssee muss nach den Wasserrahmenrichtlinien spätestens bis 2027 eine gute Wasserqualität aufweisen, da sonst von Amts wegen verpflichtende Maßnahmen ergriffen werden müssen. Die bisherigen freiwillig erbrachten Maßnahmen haben die Qualität bis zum Prädikat „Mäßig“ gesteigert, sie müssen in den kommenden drei Jahren das Prädikat „Gut“ erreichen.

„Frasdorf hat über die Thalkirchner Ache Verbindung mit dem Simssee im Nordwesten. Die Wasserscheide zwischen Chiemsee und Simssee verläuft von der Ginnertinger Filze über Niesberg und Greimelberg bis nach Hierankl; von hier geht es weiter über Brandenberg und Stupfa bis zur Gemeindegrenze.“ Die Verbindung der eher den Bergen zugewandten Gemeinde Frasdorf zum Simssee im Nordwesten ist den Gemeinderäten seit der Erstpräsentation im Vorjahr klar. Bürgermeister Daniel Mair und Wissinger erklärten den Zusammenhang: Die Thalkirchner Ache hat ihren Ursprung im Gemeindegebiet von Frasdorf, ausgehend von der Ginnertinger Filze im Süden bis zum Verlassen des Gemeindegebietes westlich Mönibuch, durchläuft sie das Gemeindegebiet und nimmt alle Bäche aus dem Raum der ehemaligen Gemeinde Wildenwart von Osten her auf. Rund 534 Hektar des Gemeindegebietes von Frasdorf entwässern zur Thalkirchner Ache. Die Ache mündet schließlich in den Simssee. Damit wird auch Wasser aus dem Gemeindegebiet Frasdorf in den Simssee eingebracht.

Erste Informationsveranstaltungen für die betroffenen Landwirte wurden im Vorjahr bereits durchgeführt. Die individuelle Umsetzung der Maßnahmen und die Betreuung der betroffenen Landwirte im erweiterten Wassereinzugsgebiet übernimmt die Firma Ecozept aus Freising.

Heimische Bauern
nicht alleine lassen

Alle Gemeinderäte waren sich einig, dass alle beteiligten Gemeinden ihren Beitrag dazu liefern müssen. Man dürfe die heimischen Bauern nicht alleine lassen, wenn es um Gewässerschutzmaßnahmen gehe. Eine Düngung der Maisfelder und das Ausbringen von Gülle auf die Felder sei unverzichtbar. Eine Beratung der Landwirte über mögliche Reduzierungen von natürlichen Düngemitteln und den Nährstoff Phosphor trage aber wesentlich zur Verbesserung der Qualität des Simsseewassers bei. reh

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