Seelenbalsam mit Alpenpanorama

von Redaktion

Auf einem Pferdehof hoch über Frasdorf findet die Psyche heilsame Ruhe

Frasdorf – Eine Therapieauszeit auf dem Pferdehof nehmen, zur Ruhe kommen, im Obst- und Gemüsegarten mithelfen und den Blick über das Alpenpanorama vom Wendelstein bis zu den Salzburger Bergen schweifen lassen – das geht im „WandelRaum“ in Laiming bei Frasdorf. Hoch droben thront der Hof, viel Grün ist drumherum, viel Weite. Die Pferde, die aus dem Offenstall herüberwiehern, machen die Idylle perfekt.

Vor acht Jahren hat Isabel Meissner, Diplom-Pädagogin, Kunst- und Reittherapeutin, den Hof gepachtet und dann mit viel Hingabe nach und nach umgestaltet. Ihr Traum, für sich und ihre Pferde eine neue Heimat zu finden und ein Therapiezentrum aufzubauen, nimmt an Fahrt auf.

Frauen-Crew hebt
das Wohlbefinden

Inzwischen sind noch Jasmina Himmel, Sozialpädagogin, Naturcoach und Heilkräuterfachfrau, Christa Prechtel, Physio- und Kunsttherapeutin, und Jutta Tomandl, Ärztin, Kinder- und Jugendpsychiaterin sowie Körpertherapeutin, dazugestoßen. Sie arbeiten zusammen mit Katharina Krenn, die Gäste auf Wildkräuterwanderungen mitnimmt, und Eva Asam, die Yoga, Reiten und Kurse für Stressresilienz anbietet. Die Damen vom „WandelRaum“ haben schon mehrfach für Kinder und jugendliche Mädchen mehrtägige Pferde- und Kreativzeiten angeboten, eine Lehrerin aus München hat im Dezember eine Woche Therapieaufenthalt genossen.

Isabel Meissner hat beobachtet, dass der Umgang mit den Pferden, das „kreativ sein und sich ausprobieren dürfen” schon bei Kindern und Jugendlichen das Selbstbewusstsein fördert, sie stärkt und aufblühen lässt. Jasmina Himmel erzählt von ihren Wildniscamps mit Waldübernachtung, die Herausforderung, Abenteuer und tiefe Natur- und Selbsterfahrung zugleich sind.

Für Christa Prechtel ist es wichtig, dass sich die Teilnehmer im „WandelRaum“ während ihres Kurses „Zeit für mich“ neben dem kreativ-künstlerischen Tätigsein auch entspannen können. Sei es an der Staffelei oder mit Stein und Ton oder seien es Entspannungsübungen mit Taiji Qigong.

Die Angebote umfassen das In-der-Erde-Wühlen, um das Gemüse fürs Mittagessen zu ernten, im Stall ausmisten, Pferde striegeln und sich im Umgang mit ihnen in der pferdegestützten Prozessbegleitung selbst erfahren, in der Kunst- und Körpertherapie Ausdrucksmöglichkeiten der eigenen Gefühle finden und daneben genug Zeit zu haben, um auf dem hohen hügeligen Rücken den Blick in die Berge schweifen zu lassen, in sich zu gehen, um bei sich selbst ankommen zu können.

Derzeit gibt es im „WandelRaum“ Schlafzimmer für einige Therapiegäste. Dort paaren sich alte Bauernmöbel mit schlichten modernen Lampen in warmen Farben.

Im Sommer übernachten die Kinder und Jugendlichen gern auch mal im Heu, berichtet Isabel Meissner.

Aktuell sehen die Damen vom „WandelRaum“ mehr denn je Bedarf an Therapieplätzen: Bereits vor Corona gab es viel zu wenig Psychotherapieplätze und die Zahl der Menschen, denen es psychisch nicht gut geht, die sich belastet fühlen, wächst nicht nur nach ihrer Aussage ständig.

Detox vom Handy
gibt es inklusive

Das umfassende Angebot, Kurse und Workshops bis hin zu mehrwöchigen Auszeiten, scheint die Besucher eines Infoabends zu überzeugen. Der Ansatz ist gut und wichtig für die jetzige Zeit, sind sich die Besucher einig. Und liefern weitere Ideen, wie sich während eines Therapieaufenthaltes im Tages- und Jahresrhythmus der Natur wieder angebunden fühlen, Essgestörten mit selbst geerntetem Gemüse aus dem eigenen Garten wieder eine bewusste Ernährung nahe bringen oder Schülern auf Kräuter- und Waldspaziergängen Wissenswertes en passant vermitteln.

Detox vom Handy gibt es inklusive – der Empfang ist nämlich sehr eingeschränkt. Noch ist das alles möglich gegen Selbstzahlung. An einer kassenärztlichen Ausweitung sind sie dran, erzählen die Damen noch. Wer sich auf dem Hof umschauen will, kann das am morgigen Infovormittag, 11. Februar, ab 10 Uhr tun.  

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