Bad Feilnbach – Ein – gemessen an den Einsatzzahlen – relativ gewöhnliches Jahr verzeichnete die Freiwillige Feuerwehr Au für 2022. Alles andere als gewöhnlich war dagegen der Zuwachs in der Jugendfeuerwehr. Über all das berichteten die Verantwortlichen nun in ihrer Jahreshauptversammlung. Einige Zahlen hatte Kommandant Marinus Astner im Gepäck: Er blickte zurück auf das vergangene Jahr. Dort rückten die Kameraden zu 108 Einsätzen aus, darunter elf Verkehrsunfälle, auch mit eingeklemmter Person, 25-mal als Ersthelfer-Feuerwehr und 30-mal wurde die First-Responder-Gruppe alarmiert.
„Erste Einsätze hatten es ganz schön in sich“
„Die ersten Einsätze des Jahres hatten es aber ganz schön in sich“, wusste Astner zu berichten: So forderten ein größerer Öl-Unfall, ein Verkehrsunfall mit mehreren Lkw und ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem eine Person eingeklemmt war und befreit werden musste (wir berichteten jeweils) gleich im Januar das ganze Wissen und Können der Kameraden.
Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, hielten die Kameraden insgesamt 99 Übungen ab, darunter Übungen der Jugendfeuerwehr, Leistungsprüfungen und Pflegedienste für die Fahrzeuge und Gerätschaften.
Bei den Fort- und Weiterbildungen, die die Kameraden absolvierten, reichte die Aufzählung von den Grundlagen der Motorsägenarbeit über die Psychosoziale Notfallversorgung, dem Brandübungscontainer bis hin zur „Virtual Reality – Einsatztaktik“. Besonders stolz zeigte sich Astner über den enormen Zuwachs, den die Jugendfeuerwehr im vergangenen Jahr erfahren durfte.
Viele Jugendliche haben sich vom persönlichen Schreiben des Bürgermeisters angesprochen gefühlt und sind zum Informationsabend gekommen – somit bereiten sich nun 25 Jugendliche auf den aktiven Dienst in der Feuerwehr vor.
„Das macht einen schon stolz, wenn die Jugend mit insgesamt drei Fahrzeugen zu einer Übung ausrückt und der normale Mannschaftsbus nicht mehr ausreicht“, freute sich Astner über das große Engagement der Jugend und ihrer Ausbilder, allen voran Luis Seidl. Kreisbrandrat Richard Schrank lobte die Jugendarbeit der Feuerwehr Au in seinen Grußworten als „Musterbeispiel“. Schlechter bestellt ist es derzeit um das Personal bei der First-Responder-Gruppe: Vor allem die Corona-Pandemie habe einen deutlichen Personalmangel entstehen lassen, als die Ersthelfer zeitweise gar nicht mehr ausrücken durften. Darüber hinaus seien die Freiwilligen auch zu zahlreichen Einsätzen gerufen worden, die eigentlich nicht in den Bereich der First Responder fallen.
„Die Einsatzschlagworte, bei denen die First Responder alarmiert werden, wurden nun angepasst, außerdem entlastet der in Bad Feilnbach stationierte Rettungswagen die First Responder“, so Astner. Dennoch fallen viele Einsätze auf die Feuerwehr zurück, die bei bestimmten Alarmstichworten als Ersthelfer ausrücken, wenn die First-Responder-Schicht nicht besetzt ist. Vorstand Martin Riedl ließ in seinem Rückblick das Vereinsjahr Revue passieren, das weitgehend frei von Corona-Beschränkungen verlaufen ist.
So beteiligte sich die Feuerwehr an Hochzeiten und kirchlichen Anlässen, feierte ein zünftiges Auer Dorffest, begeisterte Kinder beim Ferienprogramm und zog zahlreiche Interessierte bei der „Langen Nacht der Feuerwehr“ mit einem großen Programm an.
Bei der Wendelsteinrundfahrt unterstützte der Verein den ASV Au tatkräftig und sorgte mit einem Herbstfestbesuch und der Nikolausfeier für kameradschaftliches Beisammensein. Einen soliden Kassenbericht legte Kassier Andreas Marx vor, woraufhin ihm die Rechnungsprüfer Martin Reisberger und Martin Maier eine korrekte und saubere Kassenführung bescheinigten und die Versammlung die Vorstandschaft einstimmig entlastete.
Ein herzliches
„Vergelt’s Gott“
Alle Berichte der Verantwortlichen und der geladenen Gäste hatten einen gemeinsamen Nenner: Vorstandschaft und Kommandanten sowie Bürgermeister, Kreisbrandrat und Polizei sprachen allen ein herzliches Vergelt’s Gott aus. Für den Einsatz und die zahllosen ehrenamtlichen Stunden der Kameraden, die gute Zusammenarbeit, bei den Verantwortlichen fürs Kümmern und Organisieren und auch bei den Familien, die ihre Liebsten oft unverhofft, zu jeder Tages- und Nachtzeit und mit ungewisser Dauer entbehren müssen, um den Dienst am Nächsten zu tun.