Die Genusswelt entsteht

von Redaktion

Im Kaiserreich laufen jetzt zwei Großprojekte parallel: Die dreieckige Deutschland-Zentrale von Dynafit kann vielleicht Ende des Jahres bezogen werden. Und neben dem Hotel entsteht die Genusswelt . Foto Hoffmann

Kiefersfelden – „Das größte Vorhaben der Unterberger-Gruppe bekommt sein Herzstück“, sagt Chef Florian Unterberger. „Für Kiefersfelden ist es eines der wichtigsten Projekte überhaupt“, findet Bürgermeister Hajo Gruber. Beide meinen das Kaiserreich und seine Genusswelt.

15 Jahre ist es her, dass Fritz Unterberger begann, das 40000 Quadratmeter große Areal an der Autobahnausfahrt Kiefersfelden zu entwickeln. Vor gut zehn Jahren dann die Vollbremsung: Das damals noch auf den Namen „Aventura“ getaufte Projekt wird gekippt. „Weil die hohe Politik und die Rosenheimer Oberbürgermeisterin verhindern wollten, dass die Tiroler nicht mehr bis ins Oberzentrum Rosenheim fahren, sondern bei uns einkaufen“, formuliert es der damalige Gemeinderat Hajo Gruber. 

2014 folgte der
zweite Versuch

2014 steckten der frisch gewählte Bürgermeister Gruber und Fritz Unterberger die Köpfe zusammen und starteten einen neuen Versuch. Warum das Areal und die dort entstandenen und entstehenden Betriebe für die Gemeinde so wichtig sind, daran erinnerte Gruber beim Spatenstich für die Genusswelt-Kaiserreich: Kiefersfelden hatte Marmor- und Zementwerk ebenso verloren wie eines der größten Autobahn-Zollämter Europas. Rund 1000 Arbeitsplätze waren weg, Kiefersfelden rangierte auf Platz 45 von 46 bei der Steuerkraft der Gemeinden im Landkreis. „Ich hatte den Ehrgeiz, das Dorf wieder zu beleben“, sagt Gruber. Heute, keine neun Jahre später, belegt Kiefersfelden Platz 16.

„2018 hatten wir dann einen rechtskräftigen Bebauungsplan und es konnte losgehen“, so Florian Unterberger. 2020 standen das Hotel und das Fast-Food-Restaurant, die Erschließungsstraße war fertig und an die Gemeinde übergeben. Ein Jahr später begannen die Bauarbeiten bei Dynafit, die hier die Deutschland-Zentrale ihrer Firma für Outdoor-Sportkleidung errichtet, und die Tankstelle machte auf. Und nun entsteht die Genusswelt. Mit Gastronomie – darunter einem 600 Quadratmeter großen Brauereigasthof –, Handel, Entertainment, mit Angeboten für Gesundheit und Fitness.  Gut die Hälfte der Flächen in der Genusswelt ist schon vergeben, sagte Unterberger beim Spatenstich. Und das, obwohl mit der Fertigstellung erst Mitte 2024 gerechnet werde. Rund 35 Millionen Euro hat die Unterberger-Gruppe dann im Kaiserreich investiert. 

„Wir haben bei der Planung besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit gelegt“, so Unterberger. Die Flächenversiegelung sei so weit es ging reduziert worden, es wird Wasser-Wasser-Wärmepumpen im Gebäude geben, die Dachflächen werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und begrünt und bei den Außenanlagen soll der Grünflächenanteil sehr hoch werden. Das mindere nicht nur den CO2-Ausstoß, so Unterberger, sondern auch die Betriebskosten für die Mieter in der Genusswelt.

Schulterschluss
mit der Gemeinde

 Für solch ein Großprojekt sind auch große Ausgleichsflächen nötig. Die fand Unterberger am anderen Ende des Landkreises. Ganz im Norden, in Albaching. „Wir können mit Fug und Recht behaupten, eine neue Ära bei Gewerbeimmobilien einzuläuten“, so Unterberger. Und das immer im engen Schulterschluss mit der Gemeinde.

Denn die wollte kein 08/15-Gewerbegebiet. „Wir wollen gute Arbeitsplätze, gute Architektur – und hier entsteht ein hochwertiges Areal“, sagt Gruber. „Eine wunderbare Entwicklung“, findet der Bürgermeister. Und nicht nur er, wie er schmunzelnd erzählt: Keine Viertelstunde vor dem Spatenstich habe er einen ganz kritischen Bürger am Telefon gehabt und schon das Schlimmste befürchtet. Und was habe er zu hören bekommen? „Das ist ein Glücksfall für die Gemeinde!“

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