Amerang feiert „seine“ Künstler

von Redaktion

Zehn Jahre Ausstellungen im Rathaus mit mehr als 100 Gästen gewürdigt

Amerang – Wo beginnen, wo aufhören? „Amerang trifft Afrika“, „Fantastic House“ oder „Do bin i dahoam“! Wie wär’s mit „Die Stille berührt“ oder doch eher „Von der Waterkant bis Marokko“? Das sind nur fünf von über 40 Ausstellungstiteln, die in den vergangenen 13 Jahren im Ameranger Rathaus gezeigt worden sind. Weil aber während der Pandemie keine Vernissagen stattfinden durften, haben nunmehr Bürgermeister Konrad Linner und das Ameranger „Team Kunst“ zu diesem verspäteten „Zehnjährigen“ geladen.

Erfolgreiche
Initiative

Über 100 Gäste – Besucher und Künstler – bevölkerten dicht an dicht Treppenhaus, Foyer und Sitzungssaal des Rathauses und ließen noch einmal die Entstehungs- und Erfolgsgeschichte dieser Kultur-Initiative an sich vorüberziehen. Dabei halfen 42 Plakate von allen Ausstellungen und Ankündigungen an den Wänden der Erinnerung auf die Sprünge.

Der Startschuss fiel vor über zehn Jahren gleich mal mit einem Einspruch zusammen, als Augustin Voit, damals Erster Bürgermeister von Amerang, die Illusionsmalerin Cordula Türk um eine künstlerische Expertise bat, wie man die kahlen Wände in Foyer und Treppenhaus des neu gebauten Rathauses ansprechend gestalten könnte.

Voit schlug vor, ein der Gemeinde angebotenes Gemälde für 12 000 Euro anzukaufen. In ihrer direkten Art entgegnete „Coco“ Türk spontan: „Für dieses Geld mache ich euch drei Bilder!“ Mit der Frage „Ankauf“ oder „wechselnde Ausstellungen“ beschäftigte sich der 2009 gegründete „Kunstausschuss“ mit Cordula Türk, Christine Rußwurm (Mitglied der Fotogruppe Wasserburg seit 2000) und die auf abstrakte Malerei spezialisierte Meike Bockhoff-Sckeyde.

Das Trio lieferte denn auch prompt. Konrad Linner erinnerte sich an die gefundene Lösung: „Nicht von vielen Künstlern einzelne Werke dauerhaft ausstellen, sondern von jeweils einem Künstler viele Werke für eine gewisse Zeit präsentieren.“

„Anfangs sprachen wir noch uns bekannte Künstler an mit der Bitte, hier im Rathaus auszustellen“, rekapitulierte Kulturausschuss-Mitglied Christine Rußwurm die Entwicklung. „Doch mit den Jahren kamen die Künstler aus Amerang und Nachbargemeinden auf uns zu.“ Und so hatte man oftmals schon zu Jahresbeginn einen Ausstellungsplan für die nächsten zwölf Monate. Dabei gelang es dem Team, den künstlerischen Bogen der Ausstellungen im Rathaus weit zu spannen.

„Die Palette“, so Rußwurm, reicht von gegenständlichen, naturalistischen, surrealistischen und abstrakten Aquarellen über Acryl- und Ölbilder bis hin zu Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen.“ Sogar in den schwierigen Zeiten der Pandemie fanden sich Künstler bereit, das Rathaus ohne große Ankündigung und Vernissage mit ihren Werken zu bereichern.

Den Kontakt mit den Künstlern, das gemeinsame Aufhängen der Bilder und die unterhaltsamen Vernissagen empfanden alle Beteiligten – Bürgermeister und Bürger, Gemeinderäte und der Arbeitskreis „Kunst im Rathaus“ – immer als eine Bereicherung und einen Gewinn für das kulturelle Leben in der Gemeinde Amerang.

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