Sachrang – Wie geht es weiter mit dem „Linner-Areal“ im Zentrum von Sachrang? Nach mehreren verschiedenen Versuchen, dem niemals genutzten und bewohnten landwirtschaftlichen Gebäude neues Leben einzuhauchen, gibt es mittlerweile eine neue Idee: das bestehende Gebäude bildet den Kern für eine Wohnbebauung der MARO-Genossenschaft auf der Sachranger Westseite.
Architekt Max Wüstinger vom Frasdorfer Planungsbüro Wüstinger und Rickert stellte dem Gemeinderat das neue Konzept ausführlich vor. Am Ende stimmte das Gremium einer Bebauung mit drei Geschossen und etwa 27 Wohneinheiten für den Bereich des bestehenden „Linner-Hofs“ einstimmig zu.
Querbau
und Parkstadl
Die Idee von Wüstinger: „Im Umgriff sollen Richtung Nordwesten vier weitere Häuser entstehen, dazu angebaut an den „Linner-Hof“ ein Querbau als städtebaulich dienendes Gebäude zum Hauptbaukörper sowie ein Parkstadl.“ Die Anordnung der Gebäudekörper sei so vorgesehen, dass zwischen den Gebäuden eine Hoffläche mit grüner Spielfläche entstehen kann. Weitere, teils offene, teils überdachte Stellplatzflächen sind entlang der geplanten Stichstraße mit Wendemöglichkeit für ein dreiachsiges Müllfahrzeug geplant. Der Parkstadl ist als „Sammelplatz“ für alle Fahrzeuge vorgesehen, eine genügend große Tiefgarage kann wegen der geologischen Verhältnisse im Untergrund nicht verwirklicht werden. Auch die Schneeverhältnisse in Sachrang und die Nachbarschaft zum Oberlauf der Prien schränken die Möglichkeiten der Planer zum Entwurf und Bau einer Tiefgarage ein.
Die Verwaltung wurde beauftragt, mit der MARO-Genossenschaft weiterzuarbeiten und – in enger Abstimmung mit dem Planungsbüro Wüstinger und Rickert aus Frasdorf und Alois Juraschek als Berater der Gemeinde Aschau – das vorgestellte Konzept in den Entwurf eines Bebauungsplans einzuarbeiten.
Außerdem soll die Verwaltung Vorschläge ausarbeiten, nach welchen Modalitäten der Grundstücksübertragung an die MARO-Genossenschaft erfolgen soll, sei es per Erbpacht oder durch den Verkauf des Grundstücks.
Der bestehende „Linner-Hof“ bleibt laut den Plänen in seinem Aussehen und Umfang weitgehend erhalten, er soll lediglich um einen halben Meter aufgestockt werden. Damit erreichen die Planer, dass das Obergeschoss als Wohnfläche genutzt werden kann. Die Belichtung der Räume kann damit über seitlich eingebaute große Fenster erfolgen. „Es müssen keine Dachfenster eingebaut werden, deren Nutzung im schneereichen Sachrang oft nicht möglich wäre“, erklärt Wüstinger. Für die Mitglieder des Gemeinderates wurde im Vorfeld ein Phantomgerüst aufgebaut, mit dessen Hilfe die künftige First- und Traufhöhe gesehen werden konnte. Aus der Sicht der MARO ist für eine wirtschaftliche Bebaubarkeit der Grundstücke und der Umsetzung des Konzepts zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum eine dreigeschossige Bebauung zwingend notwendig. Die Verantwortlichen leiten das aus den Angaben der Regierung von Oberbayern zu den Förderungsmöglichkeiten ab.
Die Gemeinderäte begrüßten quer durch alle Fraktionen das Vorhaben in seiner jetzigen Form. Der Zweite Bürgermeister Michael Andrelang (CSU) kann sich die Lösung mit drei Geschossen für den „Linner-Hof“ vorstellen. Durch dieses soziale Projekt könne hier bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.
Marco Weisser (ZfA) begrüßte es, dass auf diese Weise wieder junges Leben in den Ort kommt. Wolf Neelsen (Grüne) sieht als Architekt in dem dreigeschossigen Ausbau nur Vorteile, die Planung sei beim Büro Wüstinger in guten Händen. Die Vorstellungen der Gemeinde Aschau und der MARO-Genossenschaft würden hier optimal zusammengeführt.
Dreigeschossige
Bebauung
Mit dieser grundsätzlichen Abstimmung über die dreigeschossige Bebauung auf dem „Linner-Areal“ und der Absichtserklärung der Gemeinde, auch künftig mit der MARO-Genossenschaft zusammenzuarbeiten, kann nun in die nächste Planungsphase eingestiegen werden. Die dreigeschossige Bebauung bezieht sich lediglich auf den Bereich des bestehenden „Linner-Hofs“ und somit auf den vorderen Teil des Areals, alle weiteren Gebäude sollen zweigeschossig gebaut werden.