Schülerzahlen steigen um ein Drittel

von Redaktion

Geburtenstarke Jahrgänge sind im Kommen – Klassen in Schnaitsee und Babensham werden größer

Schnaitsee – Bei der jüngsten Schulverbandssitzung in Schnaitsee waren der Haushalt für das Jahr 2023 und die weitergehende Finanzplanung für die Jahre 2024 bis 2026 das beherrschende Thema. Kämmerer Bernhard Wolf stellte dazu ein ausführliches Zahlenwerk vor. Daraus stach besonders die Prognose der Schülerzahlen für die nächsten Jahre hervor. Von aktuell 233 Schülern (davon 32 aus Babensham) soll die Gesamtzahl der Schüler aus Schnaitsee und Babensham bis 2028 auf über 300 Schüler anwachsen.

Es wird enger
in den Räumen

Die geburtenstarken Jahrgänge sorgen für ein deutliches Wachstum, auch wenn die Übertritte an weiterführende Schulen nicht genau vorhergesagt werden können, hieß es. Die Gemeinde Schnaitsee verzeichnete im Jahr 2022 über 60 Geburten, eine klar überdurchschnittliche Zahl. Es werden zukünftig nicht deutlich mehr Klassen gebildet, aber die Klassenstärke wird zunehmen, teilte der Schulverband weiter mit. Trotzdem werde es künftig wieder enger werden mit dem Raumangebot im Schulgebäude, war zu hören.

Verband ist
schuldenfrei

Die beiden am Schulverband beteiligten Gemeinden Schnaitsee und Babensham tragen je nach Anzahl der Verbandsschüler aus der jeweiligen Gemeinde die Schulverbandsumlage. Für das Haushaltsjahr 2023 sind das gesamt 758897 Euro, davon entfallen auf Schnaitsee 654670 Euro und auf Babensham 104226 Euro. Aktuell ist der Schulverband schuldenfrei, bis zum Ende der Finanzplanung 2026 ist auch keine Kreditaufnahme vorgesehen, größere Investitionen stehen nicht an.

Steigende
Kosten

Der Verwaltungshaushalt soll gegenüber dem Vorjahr um gut 56000 Euro auf 926620 Euro steigen. Die wesentlichen Mehrausgaben sind in den Bereichen Personal, sächlicher Betriebsaufwand sowie bei der Schülerbeförderung. Auch wenn aktuell noch keine Einigung im Tarifstreit erzielt werden konnte, hat die Gemeindeverwaltung beim Personalaufwand schon eine Steigerung von sechs Prozent eingeplant, hieß es. Mehrkosten entstehen auch durch den Wegfall des verbandseigenen Schulbusses, die nun freien Fahrstrecken müssen extern vergeben werden.

Der Vermögenshaushalt schließt heuer mit Einnahmen und Ausgaben von 370000 Euro. Im Vorjahr war die Zahl deutlich höher, damals wurde der Verkauf vom Schulhaus Waldhausen mit über zwei Millionen Euro abgewickelt. Die Digitalisierung der Schule ist nun praktisch abgeschlossen, die Schlussrechnungen wurden im Haushalt miteingeplant. Ebenso die Erneuerung der Brandmelde- und der elektrischen Lautsprecheranlage, die 2023 fertiggestellt werden sollen. Im Außenbereich plant man die Sanierung des Allwetterplatzes. Gemäß einem vorliegenden Angebot geht man von Kosten von etwa 150000 Euro aus, die hierbei erwartete Förderung von rund 50 Prozent ist ebenfalls im Haushalt verankert. Für weitere Neu- und Ersatzbeschaffungen wie einen Klassensatz Notebooks und zehn Lehrerdienstgeräte wurden rund 68000 Euro eingeplant.

Zur Erfüllung der diesjährigen Investitionen ist eine Rücklagenentnahme von 140000 Euro geplant, zu Jahresbeginn war der Stand der Rücklagen bei 412910 Euro. In der Vorschau auf die kommenden Jahre sind die größten Ausgabenblöcke die geplante Neugestaltung vom Pausenhof, die geplante Sanierung beziehungsweise der Austausch der Heizung sowie die jährlichen Investitionen zur Verbesserung des energetischen Zustandes.

Einstimmig beschloss das Schulverbandsgremium die Haushaltssatzung und den Haushalt für das Jahr 2023, die vorgelegte Finanzplanung für die Jahre 2024 bis 2026 sowie den aktuellen Stellenplan. Ebenso einstimmig wurde dem Antrag der Gemeinde Babensham zugestimmt, die Abrechnung für die Schülerbeförderungskosten zu vereinfachen.

Zukünftig sollen Mittelwerte als Pauschalen abgerechnet werden, wobei die Werte alle fünf Jahre überprüft und gegebenenfalls angepasst werden sollen.

Die Schulleitung sieht die Schaffung einer FSJ-Stelle in Anbetracht der ständig wachsenden Aufgaben als sehr zielführend an. Dazu sei aber notwendig, sich über eine FSJ-Trägerstelle eine Zulassung als Einsatzstelle zu besorgen. Monatlich kämen für den Schulverband Kosten von etwa 700 bis 800 Euro zu. Einstimmig beschloss das Gremium, die Verwaltung mit der Antragstellung zur Anerkennung als Einsatzstelle FSJ zu beauftragen.

Da nicht nur die Gemeinde Schnaitsee, sondern auch der Schulverband Schnaitsee Gesellschafter bei der Chiemgau GmbH ist, wurde die Verschmelzung der Chiemgau GmbH und des Chiemgau Tourismus e.V. auch Gegenstand bei der Schulverbandssitzung. Die landkreisweite Betreuung der Schul-IT, und damit das Nutzen von Expertenwissen, waren für die Gemeinde Schnaitsee entscheidende Gründe, dieser Chiemgau GmbH beizutreten.

Zustimmung zur
Verschmelzung

Wenn das nun etwa 40-köpfige Team noch schlagkräftiger wird, könne es nicht schaden, glaubt man. Einstimmig wurde der Verschmelzung zugestimmt.

Die Detailuntersuchungen auf Altlasten im Bereich von Allwetterplatz und Laufbahn stehen noch aus, aber bis Juli werden die abschließenden Ergebnisse erwartet, hieß es in der Sitzung. Da heuer noch mit der Sanierung begonnen werden soll, wäre eine Verzögerung heikel.

Glasfaseranschluss
bis zum Jahr 2025

In Sachen Glasfaseranschluss gab es gute Neuigkeiten. Der Ausbau durch die Telekom solle bis 2025 ausgeführt werden und beinhaltete auch den Anschluss der Grund- und Mittelschule. Gut 100000 Euro könnten so eingespart werden. Ende letzten Jahres stellte die Schülermitverwaltung einige Wünsche vor und wurde so bei Bürgermeister Schmidinger vorstellig. Der Wunsch nach Sitzgelegenheiten im südlichen Pausenhof erscheint erfüllbar, die Wünsche für die Schaffung eines SMV-Zimmers und eines Pausenverkaufs lassen sich nicht ganz so einfach umsetzen.

Kein Verkauf in
den Pausen mehr

Seit bereits sieben Jahren gibt es keinen Pausenverkauf mehr in der Schule, zusammen mit der Schulleitung sei man auf der Suche nach Lösungen, hieß es.

Abschließend gab es noch Lob und ein großes Dankeschön für die Schule und insbesondere für die Hauptorganisatorin Katharina Dachauer für die Durchführung einer Berufsinformationsmesse in der Turnhalle. Die ausstellenden Firmen waren voll des Lobes und mit der Resonanz zufrieden. In zwei Jahren soll diese Veranstaltung wiederholt werden, Berufsanfänger werden händeringend gesucht. Rektor Robert Bräu berichtete auch von schönen Einnahmen, die Teilnahme der Firmen war auf Spendenbasis vereinbart.

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