Gschwendtner Feld wird heute Thema

von Redaktion

Gemeinderat Oberaudorf will in seiner Sitzung Stellungnahmen abwägen

Oberaudorf – Die Diskussionen rund um das Gschwendtner Feld gehen in die nächste Runde. Das Vorhaben der Gemeinde, auf der rund drei Hektar großen Wiese einen Edeka zu bauen, stößt auf Widerstand. In einer extra dafür einberufenen Sitzung will der Gemeinderat nun alle Stellungnahmen besprechen.

Doch schon vor der Sitzung am heutigen Dienstag, um 19 Uhr ist der Aufruhr rund um das Gschwendtner Feld groß. Nicht nur der Bund Naturschutz und die Partei Bündnis 90/Die Grünen protestieren gegen die Baupläne. Kurz vor der Abwägung hat sich nun auch die Bürgerinitiative „Für ein lebendiges Audorf“ formiert. „Wir wollen unseren noch intakten Dorfkern nicht den Interessen von Bauträgerfirmen und Lebensmittelkonzernen opfern”, sagt der Initiator Sepp Steinmüller. Er macht sich Sorgen, was mit Bäckereien, Metzgereien, Spielwarenhändlern oder Textilwarengeschäften geschieht, wenn der neue Lebensmittelladen inklusive Drogerie-Markt erst einmal gebaut wird. 

Seit mehr als zwei Jahren plant der Gemeinderat, zumindest die Nordhälfte des Feldes zu versiegeln. Rund 14300 Quadratmeter Grünfläche sollen an der Geigelsteinstraße für einen Edeka, einen Rossmann sowie eine Bäckerei zum Gewerbegebiet umfunktioniert werden.

Laut Bürgermeister
Dr. Matthias Bernhardt ist das Projekt wichtig, um die Nahversorgung in Oberaudorf zu verbessern und erstmals seit 18 Jahren wieder Gewerbe anzusiedeln, wie er seit der Aufstellung des Bebauungsplans mehrfach betonte.

„Der Flächenverbrauch in Bayern geht ungebremst weiter. Besonders gravierend ist es hier im engen Inntal. Dabei geht nicht nur die Fläche verloren, sondern auch der Boden mit seinen wichtigen Funktionen wie Wasserrückhalt, CO2-Speicher und landwirtschaftlicher Nutzung”, äußert sich Martin Geilhufe, Landesbeauftragter beim Bund Naturschutz zu den Plänen. 

Für Gemeinderätin Regina Götze (Grüne) ist vor allem die Lage des Feldes nahe des Röthenbachs bedenklich. „Die massive Flächenversiegelung auf dem Feld dürfte die Hochwassergefahr für alle umliegenden Gebiete stark erhöhen“, meint sie. 

Wie die Planung rund um das Gschwendtner Feld weitergeht, wird die Gemeinderatssitzung zeigen. Dort sollen alle Standpunkte abgewogen werden, bevor der Bebauungsplan ein zweites Mal ausgelegt wird. 

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