Oberaudorf – „Nahezu jeden Tag steht das Auto bei uns in der Werkstatt und muss repariert werden.” So beschreibt Bauhofleiter Michael Astl das Problem mit dem Bokimobil. Dabei seien die Mitarbeiter täglich auf das flexible Auto angewiesen – um die Gehwege zu reinigen, die Wanderwege zu räumen oder im Winter die Straßen vom Schnee zu befreien. All das mache der „Boki” seit rund 14 Jahren möglich.
Mini-Lkw für
alle Zwecke
Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Lkw, der mit verschiedenen Aufsätzen vom einfachen Transport bis zum Mähen von kleinen Feldern verwendet werden kann. Viele Gemeinden nutzen den Multifunktionswagen daher für ihre zahlreichen Aufgaben.
Seit 2009 ist das Mobil auch in Oberaudorf im Einsatz. Doch schon in den vergangenen Monaten wurde das Fahrzeug laut Astl immer mehr zu einem Fall für die Kfz-Mechaniker. „Viele Teile des Bokimobils waren schon sehr oft kaputt und wir waren jeden Morgen nicht sicher, ob der Wagen komplett funktionsfähig ist”, berichtet der Bauhofleiter.
Das Problem: Ein Neuwagen wäre gemäß Astl sehr kostspielig und hätte vor allem lange Lieferzeiten. Bis zu einem halben Jahr könne es dauern, bis ein neues Fahrzeug inklusive aller Aufsätze einsatzbereit wäre.
Hilfesuchend wandte er sich daher an die Gemeinde, die jetzt kurzfristig eine Lösung fand. „Der Hersteller hat ein Vorführfahrzeug angeboten, dass wir zeitnah verwenden können”, verkündete Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt in der Gemeinderatssitzung vom 14. März 2023, in der es eigentlich nur um das Gschwendtner Feld gehen sollte. Der Tagesordnungspunkt „Boki“ wurde kurzfristig hinzugefügt. Denn die Zusage des Rates musste möglichst schnell erfolgen, da das Angebot sonst verstreichen würde. Der Vorführwagen wurde Bernhardt zufolge von den Bauhof-Fachleuten als tauglich befunden. Einstimmig beschloss der Gemeinderat daher bereits zwei Wochen später, den Wagen für rund 106000 Euro zu kaufen.
106000 Euro
für Anschaffung
„Das Fahrzeug ist bereits gesichert”, vermeldete Oberaudorfs Geschäftsführer Florian Seebacher bereits am Tag nach der Entscheidung auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen. Der Hersteller habe zugesagt, den Vorführwagen an die Gemeinde zu verkaufen.
Bauhofleiter Astl erwartet das Bokimobil bereits in der kommenden Woche. „Die vier Fahrer, die das Gerät abwechselnd brauchen, werden sehr froh darüber sein”, sagte er. Als Arbeitsgerät sei das Mobil für die Gemeinde im Prinzip alternativlos. „Wir hatten zwar gehofft, dass der Wagen noch länger hält, aber nun ist es eben so”, bilanzierte Astl abschließend. Die Wege der Gemeinde sollten also auch in Zukunft gesichert sein.