Wildenwart – Seit 95 Jahren steht das Kriegerdenkmal in der alten Gemeinde von Wildenwart in Prutdorf, auf halbem Weg zwischen Hendenham im Süden und Siggenham im Norden.
Bei der Aufarbeitung des Ersten Weltkrieges wurden überall in der Region Gedenkstätten errichtet, um an die jungen Männer zu erinnern, die nach dem Ende des Krieges nicht mehr nach Hause gekommen waren.
Ort der Trauer
und des Gedenkens
So wurde für die Angehörigen ein Ort der Trauer und des Gedenkens geschaffen.
Nachdem viele Gemeinden im Umkreis bereits Kriegerdenkmäler errichtet hatten und zur Einweihung dieser Gedenkstätten einluden, wurde 1926 der Bau eines Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auch in Wildenwart aktuell.
Der Veteranen- und Kriegerverein Wildenwart war mit einem erweiterten Vereinsausschuss, dem auch Bürgermeister Wallner und Hauptlehrer Drexl angehörten, federführend in der Denkmalsangelegenheit. Eine Kriegergedächtniskapelle sollte errichtet werden, in der Gedenkplatten oder ein Wandgemälde an die Gefallenen des Weltkrieges erinnern sollen. 1927 gab es ein Grundstück: Der Lippnbauer Kaspar Bauer in Prutdorf stellte das Wiesendreieck zwischen Vogl und Lipp kostenlos als Bauplatz zur Verfügung. Die Kosten für das Denkmal wurden durch den Ausschuss mit 2000 Mark veranschlagt. Die Hauptarbeiten sollten durch die Vereinsmitglieder erfolgen, bei denen auch das notwendige Geld gesammelt wurde.
Man einigte sich darauf, im Innenraum ein Bild malen zu lassen, der Plan, alle 36 Gefallenen mit Fotografien zu verewigen, ließ sich aus Kostengründen nicht verwirklichen. Das Vereinsleben mit Jahrtag, Christbaumfeier und Jahresball war 1927 auf das große Ereignis der Denkmalsweihe ausgerichtet. Am 17. Mai 1928 war es dann so weit: Zahlreiche Vereine fanden sich ein, allen voraus der Veteranen- und Kriegerverein aus Prien mit eigener Musik und Tambourkorps. In drei Zügen marschierten die Veteranenvereine und die Kriegsteilnehmer aus der Umgebung zum Denkmal, das von Pfarrer Rupp aus Prien den kirchlichen Segen erhielt.
Hauptlehrer Drexl hielt die Festansprache und danach erfolgte die förmliche Übergabe der geweihten Kriegergedächtniskapelle durch den Vorsitzenden des Veteranenvereins Josef Schweiger an die Gemeinde Wildenwart. Bürgermeister Wallner versprach, das Denkmal für die Gemeinde allzeit in treuer Pflege und Obhut zu halten.
97 Deutsche Mark
nach Bau übrig
Es folgte ein Parademarsch vorbei an Kronprinz Rupprecht und danach rückten die Festteilnehmer zum geselligen Teil in die drei Wirtschaften von Wildenwart, Prutdorf und Atzing ab. Man beschloss, den Jahrtag künftig am Kriegerdenkmal abzuhalten. 97 Mark waren bei der Kassenprüfung nach dem Bau noch übrig, die dem Denkmalsfonds zugeführt wurden.reh