Alle zwei Jahre wird Nußdorf zu einem Freiluftmuseum in Sachen alter Fahrzeugtechnik. Bis 2019 – dann wurde die Tradition unterbrochen, um jetzt wieder aufzuleben. So wurde Christi Himmelfahrt zu einem Festtag für Liebhaber historischer Karossen. Ob Sportwagen, Familienkutsche, Trecker oder Lastkraftwagen, Chrom und Glanz früherer Jahrzehnte blitzten rund um den Dorfanger auf. Weit über 500 Exponate wurden von ihren Besitzern aus- und vorgestellt. Über 1500 Besucher zog es in das Heubergdorf. Hinter manch einem alten Fahrzeug verbergen sich Geschichten, die von ihren Besitzern interessierten Besuchern auch gerne einmal erzählt werden. So berichtet der Besitzer eines alten Traktors, dass er das Vehikel in einem alten Heustadel entdeckt habe, der von seinem verstorbenen Großonkel seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt worden war. Unter Heu und viel Glump entdeckte er dann einen wahren Schatz. Ein Glücksfall für den Entdecker. Als große Rarität der Veranstaltung konnte sich das „Modell T“ von Ford, auch Tin Lizzie („Blechliesl“, Foto rechts) präsentieren. Es war weltweit das erste in Großserie auf Fließbändern produzierte Automobil. Zwischen 1908 und 1927 wurden in den Vereinigten Staaten 15 Millionen Stück gebaut, und somit war es das meistverkaufte Automobil der Welt, bis dieser Titel 1972 an den VW Käfer ging.
Mit einem typischen Auto aus der Nachkriegszeit setzte sich ein Gogomobil mit zwei Zylindern und 15 PS in Szene (mittleres Foto). Dieser Kleinwagen für eine vierköpfige Familie wurde von 1955 bis 1969 vom deutschen Automobilhersteller Glas produziert. Den Löwenanteil der ausgestellten Exponate hatten Traktoren. Darunter auch wieder einige seltene Exemplare. Wer hätte denn heutzutage daran gedacht, dass die Firma Porsche vormals Traktoren gebaut hat? In Nußdorf konnte einer dieser Exemplare, der Porsche Super 308 Baujahr 1959 mit 38 PS im typischen Porscherot, besichtigt werden (Foto links). stv