Waldbesitzer und Jäger ziehen gemeinsam an einem Strang

von Redaktion

Pflanzung von Wildobstbäumen und Weiden gegen Tierverbiss

Vogtareuth – Ohne gute Jagd kann sich kein gesunder Wald entwickeln, vor allem wenn sich dieser durch natürliche Verjüngung laufend neu entwickeln soll. Die Jagdgenossenschaft Vogtareuth pflegt deshalb die intensive Zusammenarbeit mit den Jägern und setzt auf Dialog, statt einseitig vorgegebener Abschusszahlen. Mit Erfolg, denn die Verbisssituation verbessert sich von Jahr zu Jahr.

Bei der vergangenen Jahresversammlung der Jägerschaft wurde der Vorschlag unterbreitet, Wildobstbäume zu pflanzen und damit die Situation der Wildtiere, speziell des Rehwilds, zu verbessern. Findet ein Reh natürliche Nahrung, sind Wertholzbäume eher vor Verbiss geschützt. Diese Idee wurde mit großer Zustimmung aufgegriffen. Die Jagdgenossenschaft hat 175 Wildäpfel, -birnen und -kirschen als Pflanzmaterial beschafft. Zusätzlich hat die Waldbesitzervereinigung Rosenheim 100 Weidensetzlinge gespendet. Alle Bäumchen wurden von den Jägern in Absprache mit den Grundstückseigentümern an geeigneten Stellen gepflanzt. Wildbirnen und -äpfel sind nicht nur Nahrung für Rehe, sondern helfen auch zahlreichen Insekten und bieten sichere Brutplätze für Vögel. Wildkirschen sind eine zusätzliche Nahrungsquelle und eine Bereicherung der Landschaft. Die Vögel helfen wiederum gegen Schädlingsbefall. Die Weiden wurden in feuchteren Gebieten gepflanzt. Sie werden von Rehen gerne „verfegt“. Rehböcke wetzen nach dem Ende des Geweihwachstums dort die ernährende Hautschicht des Geweihs ab. An den Weiden dürfen sich die Böcke austoben. Geschieht dies an Wertholzbäumen, wie beispielsweise der Tanne, wird deren Rinde verletzt und es entstehen Schäden, die bis zum Absterben des Baumes führen können. Waldbesitzer und Jäger hoffen, dass durch die Weidenpflanzung mehr Wertholz geschont wird. In den kommenden Jahren sollen derartige Aktionen zum Wohle des Waldes und der gesamten Region fortgesetzt werden.

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