Leserforum

Sportpalast für elf Millionen Euro

von Redaktion

Zum Bericht „Priental-Halle schreitet planmäßig voran“, erschienen im Lokalteil:

Gefälligkeit oder Notwendigkeit? Kein vernünftiger Mensch plant und baut eine Omnibushalle, wenn er lediglich einen Pkw unterstellen muss. Aber genau das haben die Verantwortlichen getan. Der Sporthallenbau in dieser Größenordnung ist aus sportlichen Gründen völlig unnötig und kann aus wirtschaftlicher Sicht als verantwortungslos bezeichnet werden. Es wird ein Sportpalast für mehr als elf Millionen Euro gebaut, obwohl für die sportlichen Bedürfnisse in unserer Gemeinde eine reine 1,5-fach-Sporthalle für rund sechs Millionen Euro völlig ausreichend gewesen wäre. Durch diese Gefälligkeitsplanung für den WSV Aschau werden ohne Not Steuergelder in Millionenhöhe verschwendet. Gleichzeitig bleiben längst fällige Pflichtaufgaben unerledigt. Zum Beispiel die Sanierung der Gemeindestraßen. Sie wurde seit 2014 sträflich vernachlässigt. Dadurch hat sich mittlerweile ein Investitionsrückstau von mindestens fünf Millionen Euro angesammelt. Der vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim für mehr als vier Millionen Euro geplante dringend erforderliche Hochwasserschutz (Lochbach) für Nieder- aschau wird seit 2018 unerledigt vor sich hergeschoben. Die längst anstehende Sanierung des Bahnhofgebäudes erleidet offensichtlich das gleiche Schicksal, obwohl dieser Bau unter Denkmalschutz steht und die Gemeinde verpflichtet ist, dieses Gebäude zu erhalten. Auch für unser Seniorenheim Priental wurde im Wahlkampf die Notwendigkeit einer Modernisierung von Zweibett auf Einbettzimmer gesehen, um möglichst vielen Bewohnern einen ganz privaten Rückzugsraum zu bieten. Davon spricht seit drei Jahren keiner mehr. Wann werden diese dringend notwendigen Aufgaben zum Wohle aller Bürger endlich erfüllt? Wohl nicht sobald, denn eine, in unserer Gemeinde noch nie da gewesene Verschuldung wäre die Folge.

Franz Kratzer

Aschau

Artikel 1 von 11