Lauterbach – Mit einem runden Fest beging der Trachtenverein „D`Lindntaler“ Lauterbach sein 75. Gründungsfest. Bevor am Sonntag darauf gemeinsam mit den Ortsvereinen aus Rohrdorf, einer Abordnung des Inngau-Trachtenverbandes und dem Patenverein „Innviertler“ das denkwürdige Ereignis gefeiert wurde, gab es ein Bier- und Weinfest auf dem Immelberg.
Von der dortigen Festhalle ging der Kirchenzug am Sonntag zum Dorfplatz vor der Lauterbacher Kirche, wo Pfarrer Robert Baumgartner den Festgottesdienst hielt. Nach dem Gottesdienst zogen die rund 400 Teilnehmer des Zuges nach einem kleinen Schlenker durch den Ort wieder auf den Immelberg, wo in der Halle die Jubiläumsfeier mit der Rohrdorfer Musikkapelle stattfand und die einzelnen Vereine ihre Auftritte zum Besten gaben. Wie es in der Chronik des Vereins nachzulesen ist, war es seinerzeit „arg schwer an Gwand, Strümpf und Schuah“ zu kommen. Es ging damals „mit den Radln“ zu den Rosenheimer „Innviertlern“, dem späteren Patenverein, wo die ersten Plattler gelernt wurden.
Nach fleißigen Proben fanden sich aber schnell genügend junge Trachtler, die einen Namen für den zu gründenden jungen Verein suchten. Es war die alte Linde an der Lauterbacher Kirche, die für den Verein den Namen gab. Wegen deren Altersschwäche wurde kurz darauf eine neue Linde gepflanzt. Kurz aus der Gefangenschaft heimgekommen, wurde Hans Schmaus als Gründungsvorsitzender gewählt. Die Jungen wollten daraufhin unbedingt ein Gründungsfest ausrichten. Ab 20. März 1948 war es dann so weit. Es wurde unter Regenschirmen das erste große Fest gefeiert, der Verein aus der Taufe gehoben.
Ähnlich war das Wetter ein Jahr danach beim großen Heimatabend mit dem legendären Chiem-Pauli, am Pfingstmontag 1949. Die erste Fahnenweihe fand auf dem sogenannten „Rottbichl“ statt. Die Lauterbacher Trachtler können auf zahlreiche Festlichkeiten in diesen 75 Jahren verweisen. So fand 1968 das 20. Gründungsfest statt. Eine neue Fahne gab’s zum 30-jährigen Gründungsfest, an dem 43 Trachtenvereine, zwölf Musikkapellen und zehn Festwagen bei schönstem Sommerwetter durch den Ort zogen. Den ersten Maibaum stellten die Trachtler am 1. Mai 1983 auf, der 1987 ersetzt wurde.
Das größte Fest in der Geschichte fand zusammen mit dem Inngau-Trachtenfest, das 40. Gründungsfest 1988, mit 4000 Trachtlerinnen und Trachtlern, 17 Festwägen und 20 Blaskapellen statt. Im Rahmen der 1200-Jahr-Feier der Gemeinde Rohrdorf war im Rahmen der Festwoche der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß zu Gast.jre