Aschau – Das traditionelle Sonnwendfeuer an der Sonnenalm lockte auch in diesem Jahr wieder Tausende Menschen auf die Kampenwand. Die Wasserburger Bergwacht betreut diese Veranstaltung alljährlich mit einer erweiterten Mannschaft im Sanitätsdienst.
Der erste Alarm ging am Samstag, 17. Juni, gegen 20.10 Uhr ein. Eine siebenköpfige Wandergruppe aus dem Landkreis wollte von Aschau über die verfallene Huberalm zur Sonnenalm aufsteigen, verpasste jedoch den richtigen Steig und verstieg sich in unwegsames Gelände. Aufgrund der bereits einsetzenden Dunkelheit setzten die Wanderer einen Notruf ab und alarmierten die Bergwacht. Fünf Wasserburger Bergwachtler, die das Sonnwendfeuer an der Bergstation betreuten, machten sich umgehend auf die Suche nach den Verstiegenen, wobei drei Einsatzkräfte über die Scheibenwand in Richtung Huberalm aufbrachen und von oben die Nordseite absuchten und zwei Mann über die Huberalm von unten zustiegen. Eine Mannschaft der Bergwacht Aschau fuhr vom Tal aus auf die Hofbauernalm und suchte im Bereich der Sonnwendwand. Da anfangs der genaue Standort der Gruppe nicht ganz klar war, konnte im Verlauf der Einsatzort durch ein per Handy gesendetes Foto relativ schnell im Bereich der Nordseite der Sonnwendwand lokalisiert werden. Gegen 21.30 Uhr erreichten die Bergwachtler nahezu zeitgleich von oben und unten die unverletzten Wanderer und stiegen mit ihnen über das „Himmelsloaterl“ auf den Kamm westlich der Sonnwendwand auf. Dabei mussten diese streckenweise am Seil gesichert über eine Felsstufe geführt werden. Die Bergwacht Aschau brachte die Gruppe mit ihrem Fahrzeug von der Hofbauernalm durch den Klausgraben sicher ins Tal. Zwölf Einsatzkräfte waren viereinhalb Stunden lang bis 0.30 Uhr im Einsatz. Zeitgleich meldeten zwei Bergwachtmänner von der Gorialm gegen 22 Uhr einen weiteren Notfall. Eine 50-jährige Frau aus München verletzte sich bei einem Sturz am Sprunggelenk. Der Wasserburger Bergwachtnotarzt rückte mit dem All Terrain Vehicle (ATV) zur Gorialm aus, versorgte die Verletzte und fuhr sie Richtung Aschau.
Auf der Fahrt ins Tal stieß der Notarzt auf eine verletzte Frau aus dem Landkreis, die unmittelbar zuvor gestürzt war und mit Kreislaufproblemen den Abstieg nicht mehr selbstständig fortsetzen konnte. Nach ärztlicher Versorgung übernahmen Kollegen der Bergwacht Aschau den weiteren Transport nach Aschau. Im Tal erfolgte die Übergabe der Patienten an den Rettungsdienst und der Weitertransport in die Klinik. Bei diesem Einsatz waren insgesamt fünf Einsatzkräfte bis 23.30 Uhr im Einsatz.
Eine 86-Jährige aus Niedersachsen benötigte am Sonntag, 18. Juni, ebenfalls die Hilfe der Bergwacht. Sie war gegen 14.30 Uhr nahe der Sonnenalm gestürzt und brach sich dabei den Unterarm. Zwei Bergwachtler versorgten die Frau zusammen mit dem Wasserburger Bergwachtnotarzt und begleiteten die Patientin ins Tal.