Weihe wegen Lederhosen abgelehnt

von Redaktion

Trachtenverein Roßholzen erinnert am Festsonntag an 125-jährige Vereinsgeschichte

Roßholzen – Dass es in den 125 Jahren der inzwischen zusammengekommenen Vereinsgeschichte beim Samerberger Trachtenverein „Almenrausch“ Roßholzen nicht immer ein gutes und harmonisches Miteinander von Verein und Kirche gegeben hat, das kam beim Jubiläums-Gottesdienst der „Baschtler“ zur Sprache. Vorsitzender Martin Schober erzählte nach seiner Begrüßung der Vereinsmitglieder sowie der vielen weiteren Gäste und Ehrengäste, dass es bei der Vereinsgründung nicht möglich war, die neue Fahne vor Ort zu weihen.

Pfarrer zerreißt Segnungsurkunde

„Unsere Gründerväter bestanden allerdings auf eine Fahnenweihe, da der Ortsgeistliche wegen der Lederhosen und den nackten Füßen eine Weihe wie auch andernorts in Bayern in der Kirche ablehnte.

Deswegen machte man sich auf den Weg ins österreichische Wien“ – so der Vorsitzende und er fügte hinzu: „Als sie zu Hause wieder ankamen und ihrem Pfarrer die Segnungsurkunde zeigten, hat dieser die Urkunde vor den Augen der Trachtenverantwortlichen zerrissen“. Aus dieser Erinnerung heraus bedankte sich Martin Schober bei den Vertretern der Kirche, dass es heute eine echt gute Zusammenarbeit gibt. Dies bestätigte auch kirchlicherseits Diakon Günter Schmitzberger, der zusammen mit Pfarrer Robert Baumgartner den Jubiläumsgottesdienst zelebrierte. Ein gemeinsamer Dank der Geistlichkeit und des Trachtenvereins galt für die musikalische Gestaltung der Musikkapelle Samerberg unter der Leitung von Benedikt Paul sowie den Leserinnen der Fürbitten, diese kamen aus verschiedenen Generationen und sie trugen ihre Anliegen auf gut „boarisch“ vor. Ein besonderes „Vergelts Gott“ galt der Mesnerfamilie Maurer, sie bauten den Freialtar neben dem Leichenhaus auf und sorgten dafür, dass dieser Ort festlich geschmückt war.

„In der Gemeinschaft des Glaubens dürfen wir uns verbunden fühlen und Kraft des Glaubens können wir uns gestärkt auf den weiteren gemeinsamen Weg machen“ – so Pfarrer Robert Baumgartner.

Dreigeteilte Jubiläumsfeier

Bürgermeister Georg Huber verwies auf die Werte, die der Verein seit Jahren lebt und er dankte für die Arbeit, die seit der Gründung in oft schwierigen Zeiten geleistet worden sei. Dazu überreichte der Bürgermeister ein Präsent zur Stützung des Vereinslebens. Dem Gottesdienst mit Festverein und Patenverein Altenbeuern sowie mit den Ortsvereinen folgte bei herrlichem Sommerwetter ein Festzug und ein gemütliches Beisammensein.

Das dreigeteilte Jubiläum der Roßholzener Trachtler begann mit einem Dorffest in der Ortsmitte und endete am Montagabend mit einem Kesselfleischessen mitsamt Musik- und Trachtler-Programm.

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