Frasdorf/Wildenwart – Nach langer Krankheit verstarb Josef Höhensteiger, weitum bekannt als der Gilgn Sepp, in Wildenwart Mitterreith. Pfarrer Peter Bergmaier zelebrierte das Requiem in Wildenwart. Die Dorfgemeinschaft, der Kirchenchor, die Wildenwarter Blaskapelle, bei der er vor 68 Jahren Gründungsmitglied war, und die Dorfvereine geleiteten Josef Höhensteiger auf den Gottesacker unter der Christkönigskirche und nahmen am offenen Grab Abschied von einem beliebten Mitbürger. Die Mitterreither Nachbarn trugen den Sarg zum offenen Grab.
Der Trachtenvorsitzende Peter Voggenauer und der Vorsitzende der Musikkapelle Helmut Rosenwink dankten Josef Höhensteiger für seine langjährige aktive Mitarbeit in den Wildenwarter Vereinen. „Zeitlebens engagierte sich der Gilgn Sepp für seine Musik, seit der Gründung spielte er aktiv mit, solange er konnte“.
Der Gilgn Sepp wurde 1938 geboren und wuchs mit sechs Geschwistern auf dem elterlichen Hof auf. Nach der Schulzeit erlernte er das Maurerhandwerk und arbeitete auf dem elterlichen Hof in Mitterreith mit, erinnerte Bergmaier an das Leben des Verstorbenen. Mit 30 Jahren bewarb er sich bei der Deutschen Bundespost und arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Postbote. Nach seiner Heirat mit Martha Pichler 1973 übernahm er das Gilgn Anwesen und führte den Hof mit viel Liebe und Hingabe bis 2001. Zwei Töchter gingen aus der Ehe hervor, mittlerweile gehören auch mehrere Enkelkinder zur Familie.
Trotz knapp bemessener Freizeit war er ein gern gesehenes Mitglied bei allen Dorfvereinen, besonders die Musikkapelle Wildenwart war ihm eine Herzensangelegenheit. Bereits bei der Gründung 1955 war er aktiv dabei und spielte das Tenorhorn. Für 50 Jahre aktives Musizieren wurde er geehrt. Neben der Familie gehörte sein Herzblut der Musik.
Ein großer Einschnitt im Leben der gesamten Familie war der überraschende Tod der Ehefrau und Mutter im Jahr 2001. „Er war aber weiter da für seinen Hof, seine Familie, Nachbarn und alle, die ihn um Rat und Hilfe baten. Für ein Ausrasten war keine Zeit“. Der Gilgn Sepp war bei Jung und Alt geschätzt, hat allen geholfen, soweit er es konnte. Bei der Kirchenrenovierung und beim Bau des Wildenwarter Musikhauses half er tatkräftig mit. Besonders bei den Kindern war er beliebt, beim Gilg durften sie, unter seiner Aufsicht, was sie daheim nicht durften. reh