„Einmal die Woche kochen wir gemeinsam“

von Redaktion

Gemeinderat informiert sich zu Jugend- und Schulsozialarbeit – Fachkraft für Jugendtreff noch gesucht

Bad Endorf – Diplom-Pädagogin Annegret Weibezahl und Diplom-Sozialpädagogin Alexandra Unteregger stellten in der jüngsten Gemeinderatssitzung des Marktes Bad Endorf ihre Arbeit mit den Jugendlichen des Ortes vor.

Unteregger leitet seit vergangenem Juli den Jugendtreff für Jugendliche ab elf Jahren. Dieser sei ein beliebter Treffpunkt geworden, mit einem vielseitigen spielerischen Angebot wie Kicker, Brettspiele und Billard. Sie stehe auch für Gespräche bereit und sei ebenso Anlaufstelle, wenn es um Bewerbungen oder einen Praktikumsplatz geht.

„Einmal die Woche kochen wir gemeinsam.“ Die Jugendlichen müssen dafür einkaufen. Das stärke die Eigenverantwortlichkeit, betonte die Sozialpädagogin. Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag kommen regelmäßig bis zu 15 Jugendliche, „inzwischen auch immer mehr Mädchen“. Die Stammklientel, vornehmlich aus der Mittelschule, sei zwischen zwölf und 17 Jahren alt.

Dass sie in drei Wochen in Mutterschutz gehe, hätten die Jugendlichen einerseits freudig begrüßt, andererseits hoffen sie auf einen Nachfolger. Ein weiterer Wunsch sei, dass die Gemeinde die Jugendlichen bei den Entscheidungen bezüglich der Sanierung des Haus des Gastes miteinbeziehe.

Bettina Scharold (CSU) wollte wissen, wie es mit dem Jugendtreff weitergeht. Laut Geschäftsleiter Martin Mühlnickl gibt es bislang nur eine Bewerbung für fünf Stunden ab September. Er hoffe, dass man auch die restlichen 20 Stunden bald mit einer Fachkraft besetzen könne.

Christian Bauer von der Diakonie Rosenheim fügte hinzu, dass ein solches Teilzeit-Modell in Stephanskirchen erfolgreich praktiziert werde. Gleichwohl sei es schade, dass der Jugendtreff nach momentanem Stand ab dem Herbst nur einen Tag besetzt werden könne.

Weibezahl ging auf ihre Tätigkeit als Jugendsozialarbeiterin an der Mittelschule mit 20 Stunden ein, zusätzlich sei sie mit zehn Stunden an der Grundschule. Ihr Angebot richte sich an Kinder und Jugendliche, die besondere Unterstützung bei schulischen, persönlichen oder familiären Problemen benötigen. Auch Eltern und Lehrer werden gegebenenfalls miteinbezogen.

Zudem organisiere sie Berufsorientierungsabende und führe Projekte zur Stärkung der sozialen und emotionalen Kompetenzen durch, wie zum Thema Gewalt oder Teambildung. Durch die Pandemie hätten sich die Probleme verstärkt. Sie arbeite eng mit Institutionen wie der Suchtberatung, dem Jugendamt oder dem Gesundheitsamt zusammen. Im vergangenen Schuljahr kamen 130 Schüler ein- oder mehrmalig in der Mittelschule in die Beratung, es seien etwa 1000 Beratungskontakte im Jahr. In der Grundschule seien es 40 Kinder gewesen, bei insgesamt jährlich etwa 350 Beratungen.

Scharold fragte, ob Weibezahl auch mit dem Jugendtreff zusammenarbeite, was diese bejahte. Magdalena Restle (Grüne) erkundigte sich, woher die Jugendlichen beim Jugendtreff und in der Jugendsozialarbeit an der Schule kämen. Gut ein Drittel der rund 300 Schüler sei aus Bad Endorf, so Bürgermeister Alois Loferer (CSU).

Ansonsten kämen sie aus den Nachbargemeinden, dazu gebe es noch zwei Deutsch- und eine Ukraine-Klasse. Bauer wandte ein, dass man nicht nur die Zahlen betrachten sollte. Die Schule, also auch das Angebot der Jugendsozialarbeit, sei nicht freiwillig, der Jugendtreff hingegen schon: „Der ist für alle da.“

Helmut Fleidl (ÜWG/FW) erwähnte sein Engagement im Patenprojekt an der Mittelschule und dass es für die Jugend im Ort auch andere Plätze für Treffen gebe wie den Skaterplatz.elk

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