Schlosswiese wird zu Mekka der Bikerfans

von Redaktion

Veranstalter erwarten 5000 Besucher zum ersten „MaxlRide“-Moto-Festival

Tuntenhausen – Customizer, Scrambler, Tourer, Adventure- und Enduro-Bikes – Namen, die bei Motorrad-Fans die Herzen höherschlagen lassen. Das Ehepaar Barbara und Matthias Berger aus Ostermünchen holt die Biker-Welt vom 25. bis 27. August für drei Tage nach Maxlrain auf die Schlosswiese. Mit Barbara Berger werfen wir einen Blick hinter die Kulissen.

Frau Berger, erstes „MaxlRide“-Moto-Festi- val: Woher stammt die Idee zu dieser Veranstaltung?

Der Ursprung liegt bei unserem „Bad&Bold“-Sommerfest, das in unserem Garten stattgefunden hat und bei schönem Wetter mit über 350 Motorradfahrern aus allen Nähten geplatzt ist. Wir sind dann auf die Suche nach geeigneten Locations in der näheren Umgebung gegangen, haben uns in Maxlrain mit einem Konzept für ein hochwertiges Motorradfestival beworben und begeistert den Zuschlag bekommen. Wir haben dann anderen aus der Branche von der Idee und den Möglichkeiten erzählt und so unseren Mitveranstalter Mosko Moto gefunden.

Warum in Maxlrain?

Das Gelände ist natürlich aufgrund der Bavaria Classic sehr bekannt und der Biergarten für viele Motorradfahrer ein beliebtes Ausflugsziel. Die Lage mit Blick auf die Alpen ist fantastisch, die Möglichkeiten für kurze und längere Ausfahrten sind nahezu unbegrenzt und Platz gibt es auch genügend. Mit all den Flächen rund um das Schloss und die Brauerei gingen uns die Ideen nicht aus und schon bald war klar, dass wir alle Möglichkeiten, die uns die Schlossbrauerei bietet, auch nutzen werden. Und wo in Bayern gibt es noch die Möglichkeit, ein Motorradfestival in solch einer schönen Gegend langfristig aufzubauen? Das ist einmalig.

Wie viele Teilnehmer erwarten Sie insgesamt?

Wir rechnen mit rund 40 bis 50 Ausstellern. Viele Marken mit Motorradbekleidung, aber auch Motorradzubehör, Reiseanbieter, lokale Händler und natürlich Motorradmarken sind dabei. Dazu werden wir noch Motorrad-Customizer mischen, die viele Umbauten zeigen. Aber auch für Kinder wird von KTM Motohall ein Parcours aufgebaut. Wichtig sind uns Vielfalt und Markenoffenheit, aber alles auf einem qualitativen hohem Niveau. Selbst das Thema Elektro-Motorräder wird mit dem Reload Land Camp bespielt. Es gibt also von alten Maschinen bis zu neuesten Marken alles zu sehen und vieles auch Probe zu fahren.

Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?

Das ist schwer zu sagen, da natürlich immer wetterabhängig, aber wir gehen von gut 5000 Besuchern aus. Hoffentlich viele, die das gesamte Wochenende und die Gegend ausnutzen. Deshalb richten wir extra einen Campingplatz mit rund 300 Stellplätzen, Duschen und Toiletten ein.

Welches sind aus Ihrer Sicht die Highlights?

Es geht um das Motorradfahren, sich gemeinsam austauschen und eine schöne Zeit zu erleben. Dafür wollen wir möglichst viel bieten. Alleine die Möglichkeit, so viele unterschiedliche Motorräder an einem Ort zu testen oder einen Schnupperkurs im Offroadfahren zu bekommen, seine Scrambler über einen Parcours auf der Wiese zu jagen, neue Menschen bei den geführten Touren kennenzulernen oder Trail-Weltmeister wie Pol Tarrés aus Barcelona bei seinen Kunststücken zuzusehen, sind schon großartig.

Dann kann man sich von Vorträgen Motorradweltreisender begeistern lassen, an Erste-Hilfe- oder Reifenwechsel-Workshops teilnehmen.

Und nicht zu vergessen, das gemeinsame Feiern mit vier großartigen Bands aus dem Landkreis, aus Hamburg, England und Schweden. Regional und europäisch eben. Foodtrucks, Bars, das Maxlrainer Bier natürlich und Samstag und Sonntag ab 10 Uhr ein deftiges Biker-Frühstück im Bräustüberl runden kulinarisch das Festival ab.

Wie kamen Sie zu Ihrer Leidenschaft?

Wir sind erst 2008 zu diesem Hobby gekommen. Es sollte erst ein Roller für die Stadt werden, aber wurde dann doch gleich eine schwere Harley. Wir waren aber schnell begeistert, von der Community und auch von längeren Reisen bis nach Kroatien oder mit einer Leihmaschine durch Kalifornien. Und dann gab es Ende 2011 eine berufliche Neuorientierung bei mir und ich habe die neue Leidenschaft mit meinem Wissen aus der Textilbranche kombiniert und 2012 einen Onlineshop für Mode für Motorradfahrer gegründet. Die Geburt von Bad & Bold hat dann alles verändert und führt nun zum nächsten großen Schritt mit dem Festival.

Und was macht die Faszination an Motorrädern und am Motorradfahren für Sie persönlich aus?

Das ist nicht so einfach zu beantworten. Natürlich ist es das Freiheitsgefühl durch die Landschaft zu cruisen, neue Gegenden und Länder zu erkunden. Aber was am meisten fasziniert, ist diese Gemeinschaft unter den Motorradfahrern und der gesamten Branche. Wir haben durch das Motorradfahren, die Reisen und natürlich das Unternehmen so viele interessante Menschen kennengelernt und gute Freunde gewonnen. Motorradfahren verbindet enorm.

Können Sie zählen, auf wie vielen Motorradtreffen Sie schon waren?

Wir haben irgendwann aufgehört zu zählen und dennoch gibt es so viele, die wir noch gerne besuchen würden. Aber für uns ist natürlich jobmäßig Hochsaison wenn auch die Treffen stattfinden, da kann man nicht immer nur rumreisen. Die schönsten und jetzt auch für „MaxlRide“ inspirierendsten sind sicherlich „Wildays“ in Italien, „Wheels & Waves“ in Frankreich oder „Malle Mile“ in England.

Solch eine riesige Veranstaltung stampft man ja nicht einfach aus dem Boden – und auch die Rahmenbedingungen sowie die logistische Aufstellung müssen passen. Wie stemmen Sie das?

Nein in der Tat nicht. Vielleicht sind wir auch viel zu blauäugig und naiv an die Idee rangegangen. Ich habe aber das Glück, dass mein Mann aus der Werbebranche ist und Silke, die Mitarbeiterin von unserem Mitorganisator, aus der Eventbranche. Die Vorbereitungen bekommen wir also auch als Dreier-Team gut hin und lernen jeden Tag dazu.

Wirklich herausfordernd sind die Kosten, die solch eine Logistik mit sich bringt. Deshalb ist unsere einzige Möglichkeit auch über Eintrittspreise einen Teil zu refinanzieren. Und spannend wird noch, ob wir genügend Helfer an den Start bekommen, denn wir benötigen über 50 Hilfskräfte für Auf- und Abbau, Ausschank, Streckenposten und mehr. Dazu nutzen wir auch die Internet-Plattform German Volunteers, aus der sich bereits Menschen aus ganz Deutschland angemeldet haben, um ehrenamtlich solch ein Festival mit auf die Beine zu stellen.

Interview: Eva Lagler

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