Kiefersfelden – Das Zentrum für Pflege und Therapie Alpenpark kümmert sich seit rund 25 Jahren um seine Bewohner. In über 100 Appartements finden Senioren und Pflegebedürftige seit der Gründung im Jahr 1988 einen betreuten Wohnplatz. Doch plötzlich landen 33 dieser Wohnungen beim Rosenheimer Amtsgericht und sollen am 11. Juli versteigert werden.
Treuhandgesellschaft meldet Insolvenz an
Der Grund: „Die Appartements sind Bestandteil zweier Immobilienfonds der Hanseatischen AnlageTreuhand (HAT) aus Hamburg”, berichtet eine Sprecherin des Alpenparks auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen in einer öffentlichen Stellungnahme.
Diese beiden Fonds müssen nun in Form einer Zwangsversteigerung „liquidiert“ werden. Diese Versteigerung ist notwendig, da die Initiatorengesellschaft HAT ein Insolvenzverfahren angemeldet hat.
Das bestätigte auf Nachfrage das zuständige Amtsgericht, nachdem von der HAT bereits keine Rückmeldung mehr gekommen war.
Daher werden jetzt alle 33 Appartements, die Teil der Immobilienfonds waren, versteigert. Am 11. Juli kommen die Objekte ab 9 Uhr im Kurhaus Bad Aibling unter den Hammer. Laut den Informationen des Amtsgerichts Rosenheim wird der Verkehrswert einer Wohnung, also der Preis, der bei einem Verkauf voraussichtlich erzielt werden könnte, auf rund 10000 Euro geschätzt.
Dabei ändert sich gemäß den Aussagen des Alpenpark-Betreibers für die Bewohner „im Ergebnis nichts”. Denn sollten die Appartements an einen oder mehrere Erwerber versteigert werden, so bliebe der Mietvertrag völlig unangetastet. „Die bestehenden langfristigen Verträge laufen weiter”, heißt es vonseiten des Alpenparks. Selbst dann, wenn die Wohnungen nicht versteigert werden sollten, stehe in Zukunft genauso viel Raum für Senioren und Pflegebedürftige zur Verfügung wie bisher.
Eine Nachricht, die nicht nur die Bewohner, sondern auch die Gemeindeverwaltung in Kiefersfelden beruhigte. „Wir haben schon im Vorfeld von der Zwangsversteigerung mitbekommen”, sagt Kiefersfeldener Bürgermeister Hajo Gruber.
Da ihm jedoch bewusst gewesen sei, dass die Verträge in jedem Fall weiterlaufen, wurde der Rathauschef laut eigener Aussage keinesfalls nervös.
Ohne Auswirkung
auf Pflegebedürftige
„Das Wichtigste für uns ist, dass sich die Situation für die Pflegebedürftigen im Alpenpark nicht ändert”, meint Gruber.
Wer also letztlich der neue Eigentümer wird, sei demnach nicht ganz so entscheidend. Dass eine Treuhandgesellschaft wie die HAT pleitegeht, sei außerdem auch in der Vergangenheit schon vorgekommen und dementsprechend nicht außergewöhnlich.
„Ein Erwerber hat bei einer Teilungsversteigerung kein Sonderkündigungsrecht”, bestätigt die Sprecherin des Alpenparks abschließend. Für die kommenden Jahre ist der Pflegeraum in Kiefersfelden damit wohl weiterhin gesichert.