Pittenhart – Zur Jahresversammlung des Pittenharter Brandversicherungsvereins kamen am letzten Freitag im Juni zahlreiche Mitglieder und Gäste im Gasthaus Kirchenwirt zusammen.
In seinem Bericht informierte der Vorsitzende Sebastian Stöcklhuber über das vergangene, wie er sagte, sehr turbulente Jahr 2022. 14 Blitzeinschläge und die damit zusammenhängenden Entschädigungen gab es zu bearbeiten. Neben den kleinen Schäden, wie Überspannungsschäden bei Elektronikgegenständen, zählten zwei Zimmerbrände und ein vom Blitz getroffener Teleskoplader zu den großen Bränden. Zwei Bauernhofbrände, einmal im Januar 2023 auf einem Bauernhof in Aich, in der Gemeinde Gstadt, und im Oktober am Hof in Ischl, Gemeinde Seeon-Seebruck, verursachten für die Brandversicherung die bisher größten Schadensfälle.
Stöcklhuber betonte, wie wichtig es ist, dass am Tag nach dem Brand die beiden Vorsitzenden mit dem zuständigen Obmann die Brandstelle in Augenschein nehmen und den Schaden dokumentieren. Bei großen Schäden wird inzwischen auch eine Versicherungsprüfungs-GmbH aus Würzburg miteinbezogen. Die Höchstversicherungssumme von bisher 800000 Euro bei der Mobiliarversicherung bringt inzwischen einige Mitglieder an den Anschlag, was den wachsenden und aufrüstenden Betrieben und nicht zuletzt einer Teuerungsrate bis circa 20 Prozent geschuldet ist. Viele Betriebe haben inzwischen Bedenken, unterversichert zu sein, und möchten ihre Höchstversicherungssumme erhöhen. Dies führt den Brandversicherungsverein zur Überlegung, die Versicherungssumme zu erhöhen. Stöcklhuber wies eindringlich darauf hin, dass das Bestehen einer Gebäudebrandversicherung zu prüfen und unbedingt zu aktualisieren ist. Weil seit 1993 das Monopol der Versicherungspflicht gefallen ist, sind einige Betriebe und Anwesen entgleist, wie er sagt.
Die Höchstversicherungssumme für die Viehversicherung liegt bei 250 Großvieheinheiten (GV) und bei Traktoren mit 300000 Euro und einer Mindest-Versicherungssumme bei Traktoren von 10000 Euro. Für die Ermittlung und Klärung des aktuellen Versicherungsbedarfes stehen die Obmänner gerne zur Verfügung. Im Falle eines Schadens sind diese innerhalb von drei Tagen zu informieren. Brigitte Hainz informierte mit dem Kassenbericht darüber, dass nach dem turbulenten Jahr die Sonder-Rücklagensumme nicht mehr vorhanden sei. Die Auszahlungen überstiegen die Einnahmen um einiges, der Differenzbetrag wurde dem Rücklagenkonto entnommen. Im vergangenen Jahr waren insgesamt 121 Versicherungsvorgänge und 17 Schäden zu bearbeiten. Die Mitglieder aus der Ameranger Gemeinde haben für den ausscheidenden Ortsobmann Johann Maier den 39-jährigen Robert Thaler aus Moosham als Nachfolger gewählt.
Nachdem in der jüngsten Zeit keine Beitragserhöhung stattgefunden hat, sich aber die Auszahlungen gewaltig erhöht haben, hat Brigitte Hainz eine Erhöhung der Beiträge für diese Bereiche durchgerechnet. Die Kalkulation hat ergeben, dass im Bereich der Mobiliarversicherung der Beitrag von einem Euro/1000 Euro Versicherungssumme auf drei Euro und im Bereich der Viehversicherung der Beitrag auf vier Euro pro GV erhöht werden muss, um als Verein handlungsfähig zu bleiben. Nach einer angeregten Diskussion standen die Mitglieder der Erhöhung positiv gegenüber, was auch das einstimmige Abstimmungsergebnis zeigte.
Ein weiterer Punkt war die vielseitig gewünschte Erhöhung der Versicherungssumme im Bereich der Mobiliarversicherung auf 1000000 Euro beziehungsweise gleich 1200000 Euro. Im Hinblick auf die wachsenden und modernisierten Betriebe wie der stetig steigenden Teuerungsrate kommen inzwischen viele Betriebe mit der derzeitigen Höchst-Versicherungssumme von 800000 Euro an ihre Grenzen.
Mit Anhebung der Versicherungssumme steigt natürlich auch die Höhe der Rücklagenversicherung. In der Abstimmung haben sich die Mitglieder mehrheitlich für eine Erhöhung der Höchstversicherungssumme auf 1200000 Euro entschieden. emk