Kufstein/Breitenbach – Dramatische Minuten erlebte am 13. Juli eine Reiterin aus dem Tiroler Unterland auf einem Forstweg in Breitenbach. Die Frau war gegen 15 Uhr im Bereich der Jocher Kapelle, östlich des Berglsteinersees, unterwegs. Das Gebiet ist bei Wanderern, aber auch bei Reitern sehr beliebt.
Beliebtes
Wandergebiet
Dem Breitenbacher Vizebürgermeister Adi Moser hat die Unterländerin den Vorfall geschildert, wie er erzählt. „Ihr Pferd ist plötzlich stehen geblieben und wollte nicht mehr weitergehen.“ Es habe einen bestimmten Punkt im Unterholz fixiert. Als die Frau die Stelle genauer beobachtete, sah sie zu ihrem Schreck den Bären. „Sie drehte ihr Pferd um, als sich der Bär aufrichtete und zu fauchen begann“, berichtet Moser weiter.
Daher trieb die Unterländerin ihr Pferd an und ergriff die Flucht, wobei sie einige Zeit vom Bären verfolgt wurde, wie sie dem Vizebürgermeister erzählt habe. „Sie hatte dann Arbeit, dass sie ihr Pferd halten konnte, weil es zu steigen begann“, erzählt Moser. Ursprünglich war in Breitenbach von einer jungen Wanderin die Rede gewesen, die vom Bär überrascht worden und dann davongelaufen sei.
Dass der Vorfall überhaupt bekannt wurde, ist ebenfalls Adi Moser zu verdanken. Er hat eine Veröffentlichung auf der Homepage der Gemeinde veranlasst, samt Hinweisen für ein richtiges Verhalten bei einer Begegnung.
„Ich wollte keine Panik verbreiten, aber die Leute warnen. Sie sollten auf alle Fälle vorsichtig sein.“ Immerhin wird das Gebiet stark von Wanderern und Reitern frequentiert. In Breitenbach war es die erste Bärensichtung, wie Moser erzählt. Es seien bislang auch keine Nutztiere durch einen Beutegreifer zu Schaden gekommen. Bislang war ein Bär in Brandenberg gesichtet und nachgewiesen worden. Der dürfte jetzt in Richtung Inntal marschiert und dabei der Reiterin begegnet sein.
Weitere Sichtung
in Langkampfen
Nur zwei Tage später, am 15. Juli, wurde im 15 Kilometer entfernten Langkampfen ebenfalls ein Bär gesichtet – diesmal allerdings aus sicherer Entfernung. Die Tiroler Behörden bitten, Bärensichtungen sofort an die zuständige Stelle des Landes zu melden.
Dieser Text stammt aus der „Tiroler Tageszeitung“.