Stefan Lederwascher neuer Vorsitzender

von Redaktion

Wahlen beim Förderverein der Burg Falkenstein – Infotag für Bürger geplant

Flintsbach – Der „Förderverein zur Erforschung, Entwicklung und Erhaltung der Burg Falkenstein“ hat einen neuen Vorsitzenden. Es ist Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher (CSU), der nach dem Rücktritt von Altlandrat Wolfgang Berthaler dessen Werk nun weiter fortsetzt.

Erforschung und
Entwicklung

Seit dem Rücktritt Berthalers im Herbst steht der Förderverein zur Erforschung, Entwicklung und Erhaltung der Burg Falkenstein in Flintsbach unter kommissarischer Führung des Zweiten Vorsitzenden Lederwascher. Jetzt standen Neuwahlen an. Neben dem Kommunalpolitiker Lederwascher kandidierte der Flintsbacher Franz Xaver Weinhart. Er ist Vorsitzender des Falkensteiner Ritterbunds, der im Jahre 2001 gegründet wurde. Zweck des Vereins ist, die Heimat- und Zeitgeschichte vor 800 Jahren lebendig darzustellen und zu vermitteln. In historisch nachempfundener Bekleidung nehmen die Mitglieder an Ritterspielen im In- und Ausland teil. „Ich denke, dass sich die beiden Vereine wunderbar ergänzen und eine Symbiose miteinander eingehen könnten“, so Weinhart.

Lederwascher gewann im ersten Wahlgang mit Stimmenmehrheit den Vorsitz. Rosenheims Landrat Otto Lederer (CSU), der auch an der Spitze der Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung steht, ließ sich als Kandidat für den stellvertretenden Vorsitzenden aufstellen. Spontan schlug sich der Brannenburger Alfred Neumaier als Kandidat für den stellvertretenden Vorsitz des Vereins vor. Er stellt sich als historisch interessierter Bürger, Inhaber eines Brannenburger Verlags und als ein, erst vor wenigen Tagen in den Förderverein eingetretenes und somit noch recht neues Mitglied vor. Erfahrungen mit historischen Gebäuden habe er bereits bei Restaurierungsarbeiten am Petersberg und in Kirnstein gesammelt, bei denen er mitwirkte. Er stellte die Kandidatur Lederers wegen Befangenheit infrage.

Lederwascher räumte diesen Einwand vollständig aus und sprach von einer „Glücksgriffkandidatur“. Lederer wurde im ersten Wahlgang mit Stimmenmehrheit gewählt.

Burg Falkenstein ist eines der bedeutendsten historischen, unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmäler im Landkreis Rosenheim und seit hunderten von Jahren das Wahrzeichen der Inntalgemeinde Flintsbach. Mit einer vier Jahre umfassenden Sanierung von 2016 bis 2020, auf Initiative und unter Leitung des damaligen Landrats Wolfgang Berthaler, wurde der Verfall des Kulturdenkmals verhindert. Alle Arbeiten überwachte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege sowie ein Facharchitekt. Das Landesamt trug aufgrund der historischen Bedeutung des Bauwerks einen Großteil der Sanierungskosten. Die Gründung des Fördervereins fand im Oktober 2017 statt. Zweck des gemeinnützigen Vereins ist ausschließlich die Erforschung, Entwicklung und Erhaltung der Burg Falkenstein und damit die Denkmalpflege finanziell zu unterstützen. Seine satzungsgemäße Aufgabe ist somit, die für den Vereinszweck erforderlichen und bestimmten Mittel durch Beiträge, Geld- und Sachspenden und sonstige Zuschüsse aufzubringen. Der Verein zählt derzeit 76 Mitglieder. Lederwascher stellte fest, dass sich die Zahl der Fördermitglieder in den vergangenen Tagen rasant erhöhte.

Die Burg steht im Eigentum der „Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung im Landkreis Rosenheim“. Damit das Gelände für Veranstaltungen genutzt werden kann, müssen zunächst die infrastrukturellen Voraussetzungen, wie Wasserzuleitung, Abwasserableitung und Stromversorgung, geschaffen werden. Die alte Zisterne oberhalb der Burg ist renovierungsbedürftig und von Legionellen befallen. Es liegt eine Abkochverfügung des Landratsamtes vor.

Der Gemeinderat beschloss daher in seiner jüngsten Sitzung, dass die Burgruine an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz angeschlossen werden soll. Es sei vorab zu klären, ob die Bereitschaft vom Landkreis an einer Kostenbeteiligung besteht und bat um die Vorlage eines groben Nutzungskonzepts, das der Stiftungsrat kürzlich bekannt gab (wir berichteten).

Sanierung am
Bergfried

Derzeit werden Sanierungsarbeiten am Bergfried ausgeführt. Dazu gehört die Erneuerung des Blechdachs, Ausbesserungsarbeiten der Zinnen, die Dachentwässerung und die Installation eines Blitzableiters. Die Kosten dafür trägt die Stiftung. Um größere Schäden zu vermeiden ist eine zeitnahe Sanierung der Teilmauer neben dem Turm geplant. Außerdem würden im Bereich der Stützmauer Steine abrutschen. Auch hier wäre eine Sicherung erforderlich.

Aufgrund sich wiederholender Fragen zur Nutzung der Burg durch Dritte oder selbstständig durchgeführter Arbeiten, die den Zustand der Burg verändern, musste Lederwascher mehrmals deutlich machen, dass ausschließlich der Eigentümer der Burg, das sei nun einmal die Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung des Landkreises und nicht der Förderverein, darüber befinden kann, was, wann, wie und von wem auf der Burg gemacht wird. Dazu sei der Eigentümer mittels eines kurzen formlosen Antrags zu informieren, der dann weiter entscheidet. Für das kommende Jahr plant der Förderverein einen Tag der offenen Tür, um die interessierte Bevölkerung zu informieren. Gerne nimmt der Förderverein weiter Mitglieder auf. Der Vereinsbeitrag liegt bei 36 Euro. Beitrittserklärungen sind im Flintsbacher Rathaus oder unter www.burg-falkenstein.bayern erhältlich.

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