Frasdorf – In Wilhelming wird es keine Tiny Häuser geben. Einstimmig lehnte der Bauausschuss Frasdorf den Antrag auf Änderung des Bebauungsplans verbunden mit einer Bauvoranfrage für den Bau von zwei Tiny Häusern auf einem Grundstück im Weiler Wilhelming ab.
Sieben Wohnungen
auf kleiner Baufläche
Der geänderte Bebauungsplan sollte dem Bauwerber Robert Wojcik die Möglichkeit eröffnen, zusätzlichen Platz für kleine und kostengünstige Wohngebäude auf dem Grundstück zu ermöglichen. Auf dem im Bebauungsplan als Bauland ausgewiesenen Grünland, mit Platz für maximal ein Wohnhaus mit zwei Wohneinheiten, könnte damit Raum für bis zu sieben Minihäuser, mit jeweils einer Wohneinheit geschaffen werden. Der Bauausschuss stellte in seiner Beurteilung fest, dass zwar die Erschließung mit Strom und Wasser, sowie die Abwasserentsorgung auf dem fraglichen Grundstück gesichert sei, doch das sei beinahe das Einzige, das mit dem Bebauungsplan und einer weiteren baulichen Entwicklung des Weilers übereinstimmt. Der Antragsteller wies noch drauf hin, dass auf dem Grundstück für ein einzelnes Haus auch zwei Tiny Häuser und damit doppelt so viele Wohnungssuchende ihren Platz finden würden. Er stelle daher einen Antrag auf eine Befreiung von den Festsetzungen des gültigen Bebauungsplanes. Bürgermeister Daniel Mair (CSU) wies darauf hin, dass das Planungsziel des Bebauungsplanes mit dieser Maßnahme nicht erreicht werden könne, weil die vorgesehenen Tiny Bauten sich in keiner Weise in das Ortsbild einfügen würden und sie stünden mit ihren Giebeln in Nord-Süd-Richtung, vorgesehen sei ein einzelnes Gebäude in Ost-West-Richtung.
Der Dorfcharakter bleibe mit diesen Bauten nicht erhalten. Mair gab bekannt, dass sich alle Einwohner von Wilhelming ohne Ausnahme gegen das Projekt aussprechen. Wojcik wollte nach der Erstvorstellung in der Mai-Sitzung bei seinen Nachbarn für die Verwirklichung seines Projekts werben, doch in einer Unterschriftenliste, die der Gemeinde Frasdorf vorliegt, lehnen alle Wilhelminger den Bau von Tiny Häusern in ihrer Nachbarschaft einhellig ab. Bei der ersten Vorstellung der Planungen im Gemeinderat habe Wojcik ein Konzept vorgestellt, das die Bevölkerungszahl des Weilers mehr als verdoppeln würde und das wolle niemand im Dorf so. Sie haben zudem die Befürchtung, dass dieser Antrag für zwei Tiny Häuser nur der Beginn von weiteren Bauanträgen sei, mit dem der Planer seine Vorstellungen zum Bau von insgesamt 15 Tiny Häusern in Wilhelming schließlich doch noch verwirklichen möchte (wir berichteten). Erneut stellte der Bauausschuss fest, dass das gegenüberliegende Bauernhaus, das Wojcik gepachtet habe, nicht so, wie festgelegt, genutzt werde. Dieser Umstand wurde auch bei einer unabhängigen Baukontrolle festgestellt. Der Bauwerber solle zunächst seine Hausaufgaben am Bauernhaus machen und dort für entsprechende Verhältnisse sorgen, erst danach seien weitere Planungen im Rahmen des vorliegenden Bebauungsplanes überhaupt denkbar.
Dorffrieden soll erhalten bleiben
Bürgermeister Mair wies darauf hin, dass es für den Bauausschuss und den Gemeinderat auch wichtig sei, den Dorffrieden zu erhalten, dieser werde durch den Bauantrag und die seit Mai im Raum stehenden 15 Häuschen empfindlich gestört. So war die Diskussion im Bauausschuss nur kurz und reine Formsache: die Bauvoranfrage wurde in dieser Form einstimmig abgelehnt.