Über 120000 Fahrgäste in 20 Jahren

von Redaktion

Mobilität über Landkreisgrenzen hinweg – Bürgerbus-Gemeinschaft feiert Jubiläum

Eggstätt/Chiemgau – Der „Bürgerbus Chiemsee“ verbindet seit gut 20 Jahren ausschließlich mit ehrenamtlichen Fahrern, aber als öffentliche Linie Haltestellen im Gemeindegebiet von Amerang, Pittenhart, Obing, Eggstätt, Bad Endorf, Rimsting, Prien, Breitbrunn, Gstadt und Seeon-Seebruck, in einer Region, die ansonsten nicht mehr flächendeckend durch den öffentlichen Nahverkehr erschlossen wäre. Damit trägt er zur Mobilität jener Bürger bei, denen nicht ständig ein eigener Pkw zur Verfügung steht. Dieses Jubiläum wurde nun in Eggstätt im „Hartsee-Stüberl“ in großer Runde gefeiert.

21 Ehrenamtliche sind Herzstück des Projekts

Das größte Verdienst am Funktionieren des zumindest in Südbayern einzigartigen Verkehrsprojektes haben die aktuell 21 ehrenamtlichen Fahrer, doch ohne die organisatorische Arbeit der Verantwortlichen in der Rosenheimer Verkehrsgesellschaft (RoVG) ginge es auch nicht. Außerdem braucht der Bürgerbus die – auch finanzielle – Unterstützung der zugehörigen Gemeinden. Die Landkreise Rosenheim und Traunstein engagieren sich ebenfalls finanziell und organisatorisch. Zur Jubiläumsfeier begrüßte Oliver Kirchner, Geschäftsführer der RoVG, zahlreiche Gäste, die am Gelingen des Bürgerbus-Erfolgs beteiligt waren und sind. Rosenheims Landrat Otto Lederer hob hervor, dass es vor 20 Jahren mit dem „Bürgerbus Chiemsee“ erstmals gelungen sei, die bis dahin im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs recht undurchlässigen Grenzen zwischen den Landkreisen Rosenheim und Traunstein aufzuweichen. So sei die grenzüberschreitende Rolle des Bürgerbusses auch ein wichtiger Schritt zur Überwindung der Landkreisgrenzen geworden. Vor allem sei dies das Verdienst der ehrenamtlich engagierten Fahrer. Sie seien „das Herzstück des Projektes“.

Hans Zagler, vor Kirchner Geschäftsführer der RoVG, der das Bürgerbus-Projekt stark vorangetrieben hatte, blickte in unterhaltsamer und mit alten Fotos gewürzter Darstellung zurück. Entstanden sei das Projekt als Initiative der Chiemseeagenda, die der Abwasser- und Umweltverband Chiemsee (AUV) 2001 gestartet hatte. Im März 2003 hatte der erste Bus den Betrieb aufgenommen. Man habe 30 ehrenamtliche Fahrer gewinnen können, die sich der Prüfung für den Personenbeförderungsschein unterzogen. Inzwischen ist bereits der siebte Bus im Bürgerbus-Gebiet unterwegs. Da der Bus innerhalb von drei Jahren fast 200000 Kilometer zurücklegt, wird er nach diesem Zeitraum regelmäßig ausgetauscht.

Oliver Kirchner ehrte Rolf Mitzkeit, der seit vielen Jahren in ehrenamtlicher Arbeit die Dienstpläne für die Fahrer erstellt. Eine wichtige und herausfordernde Aufgabe, denn nicht jeder Fahrer steht ständig zur Verfügung und soll auch nicht zu sehr belastet werden.

Zum 15-jährigen Bestehen hatte der AUV ein Wanderheft zum Bürgerbus Chiemsee „Wandern im westlichen Chiemgau“ herausgegeben. Zum 20-Jährigen veröffentlichte nun die RoVG den Flyer „Werden Sie Teil unserer Bürgerbus-Familie“, um die Gemeinden bei der Suche nach weiteren Fahrern zu unterstützen. Der Flyer soll in allen Rathäusern zur Verfügung stehen.

Suche nach
neuen Mitgliedern

Die RoVG ist immer auf der Suche nach engagierten Bürgern. Jeder, der sich an der schönen und verantwortungsvollen ehrenamtlichen Aufgabe beteiligen möchte, sollte sich beim Koordinator im Bürgerbus-Team, Norbert Gradmann, unter Telefon 0160/8410356 oder mit einer E-Mail an norbert.gradmann@t-online.de beziehungsweise bei der RoVG, bei Oliver Kirchner, unter info@rovg.de melden.

Der Bürgerbus

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